Klimaschutz braucht Innovation und Infrastruktur

BMVI-Staatssekretärin Dr. Zieschang beim DVF-Lenkungskreis Luftverkehr

V. l. Dr. Zieschang und Dirks; Quelle: photothek/DVF
V. l. Dr. Zieschang und Dirks; Quelle: photothek/DVF

Berlin, 6. März 2020 – „Die Politik muss die Voraussetzungen schaffen, damit Unternehmen ihre Klimaschutzziele erreichen können. Dazu zählt vor allem der Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur, der in Deutschland immer noch viel zu lange dauert, um auch nur annähernd eine Trendwende zu ermöglichen. Wenn die Intermodalität reibungslos funktioniert, wird sie auch angenommen. Ein Beispiel dafür ist der Flughafen Frankfurt mit direktem Fernbahnanschluss. Für den Luftverkehr gibt es darüber hinaus drei wichtige Komponenten, damit der Klimaschutz gelingt: moderne Flugzeuge, die Verwirklichung des einheitlichen europäischen Luftraums (SES) und synthetische Kraftstoffe“, so der DVF-Lenkungskreisvorsitzende Thorsten Dirks, Vorstandsmitglied Deutsche Lufthansa AG, bei der Sitzung des Lenkungskreises Luftverkehr.

Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sprach sich ebenfalls für eine enge Zusammenarbeit des Luft- und Schienenverkehrs sowie für die Förderung nachhaltiger Kraftstoffe aus: "Wirtschaftswachstum wird weiterhin Verkehrswachstum erzeugen. Daher brauchen wir kluge Strategien, wie wir mit Wachstum unsere Klimaziele erreichen können. Wo es Sinn macht, sollten Flüge durch die richtigen Anreize auf die Schiene verlagert werden. Aber dafür müssen natürlich auch weiter gute Rahmenbedingungen geschaffen werden. Daran arbeiten wir. Außerdem werden saubere Kraftstoffe für alle Verkehrsträger benötigt. Die Bundesregierung wird dazu in Kürze eine nationale Wasserstoffstrategie vorlegen."

Dirks weiter: „Mit der Deutschen Bahn kooperieren wir bereits sehr erfolgreich bei den Zubringer-Strecken zum Flughafen Frankfurt. Das ist jedoch nur einer von wenigen Flughäfen in Deutschland, die einen direkten Fernbahnanschluss haben. Beim Flughafen München gibt es diesen nach fast 30 Jahren Betrieb immer noch nicht. Damit sich künftig mehr Passagiere für den Zug zum Flug entscheiden, muss gezielt die luftverkehrsrelevante Bahninfrastruktur gestärkt werden. Auch die Infrastruktur in der Luft muss optimiert werden. So könnte der Single European Sky bis zu 10 Prozent CO2-Emissionen reduzieren. Zudem brauchen wir alternative, nachhaltige Kraftstoffe. Die sind bis jetzt weder zu wettbewerbsfähigen Preisen noch in ausreichender Menge vorhanden. Deswegen sollte die Politik Pilotprojekte unterstützen und die Marktentwicklung CO2-armer Kraftstoffe vorantreiben.“