Corona-Krise: Grundmobilität erhalten und Hochlauf vordenken

DVFdigital: 36. Mitgliederversammlung

Berlin, 21. April 2020 – Das DVF hat seine 36. Mitgliedersammlung aufgrund der Corona-Krise als digitale Veranstaltung abgehalten. Dabei zeichnete der Präsidiumsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner den teilnehmenden Mitgliedsunternehmen ein Bild, wie Politik und Wirtschaft durch die Krise steuern und dabei bereits Vorbereitungen für die Zeit danach treffen sollten.

„Die DVF-Mitglieder, kleine wie große Unternehmen, trifft ein massiver Abschwung. Zugleich sind die Transportwirtschaft, die Häfen und Flughäfen überlebenswichtig. Wann es ein Wiederanlaufen geben wird, können wir noch nicht sagen. Wir müssen jedoch ein koordiniertes und dynamisches Hochfahren der Wirtschaft vorbereiten. Das bedeutet, die logistischen Lebensadern offen zu halten, um die Versorgung der anlaufenden Wirtschaft zu sichern und Arbeitskräften zu ermöglichen, zu ihren Betrieben gelangen. Dazu müssen die Ausnahmeregelungen für die Branche noch mehrere Monate aufrecht erhalten und die Unternehmen mit zusätzlicher Liquidität versorgt werden.“

Konkret bedeute dies, das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für längere Zeit aufzuheben, ebenso Aufhebung von Nachtflugbeschränkungen und die Beibehaltung der Sonderregelung für Lenk- und Ruhezeiten zunächst beizubehalten. Die Kriterien zu Rückzahlungen von Liquiditätshilfen dürften nicht zu späteren existenzgefährdenden Liquiditätsengpässen führen. Daher müssten langfristige Kreditlinien gewährt werden.

Insbesondere appellierte Klinkner an die politisch Verantwortlichen, die bereits geplanten langfristigen Investitionen nicht zu kürzen, auch wenn der Corona-Rettungsschirm enorme Mittel erfordere. „Unsere Forderungen nach verbindlichen Zukunftsinvestitionen und schnellerer Projektumsetzung, zukunftsfähigen Finanzierungsstrukturen, digitaler Daseinsvorsorge, machbarem Klimaschutzpfad und einer umsetzungsorientierten Innovationspolitik haben auch in der Krise Bestand. Sie werden der Grundstein für die Widerstands- und Zukunftsfähigkeit unseres Standortes sein.“