Europäischer Notfallplan für die Logistik hat Priorität

Staatssekretär Bilger beim Lenkungskreis Güterverkehr und Logistik:

Berlin, 28. September 2020 – Beim DVF-Lenkungskreis Güterverkehr und Logistik hat sich Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, für einen europäischen Notfallplan für die Logistik ausgesprochen: "Es muss Einigkeit bestehen, dass Logistik in Krisenzeiten funktionieren muss. Für die deutsche Ratspräsidentschaft und auch für uns als Transitland Nummer 1 ist der Notfallplan für die Logistik und den Güterverkehr der wichtigste Tagesordnungspunkt für die nächste EU-Verkehrsministerkonferenz."

Der von deutscher Seite vorgeschlagene europäische Pandemieplan für Güterverkehr und Logistik soll die Versorgungsaufgabe des Sektors in Krisenzeiten erleichtern und grenzüberschreitend einheitliche Maßnahmen sicherstellen.

Darüber hinaus sah Bilger Bedarf für eine stärkere Koordinierung und Standardisierung der Digitalisierung der Logistikkette. Bilger dazu: „Wir wollen aber auch weiterdenken: Die Digitalisierung bekommt durch die Coronakrise einen Schub, den wir auch für die Logistik nutzen wollen, zum Beispiel auch mit Blick auf die europäische Abstimmung von elektronischen Frachtbeförderungsvorgängen.“

Der Lenkungskreisvorsitzende Dr. Jörg Mosolf, CEO, MOSOLF SE & Co. KG, begrüßte die Initiative des Bundesverkehrsministeriums: „Die Krise hat gezeigt, dass die Mitgliedstaaten sich noch stärker und vor allem schneller koordinieren müssen, wenn es um die Offenhaltung der logistischen Lebensadern geht und Grenzschließungen vermieden werden sollen. Darum unterstützt die Branche das Konzept eines europäischen Pandemieplans und die Befassung der Verkehrsministerkonferenz damit. Wichtig ist die Benennung zentraler Ansprechpartner, die sich schnell zu wichtigen Themen abstimmen können, ebenso wie ein regelbasiertes Vorgehen bei Erleichterungen für die Logistikabwicklung im Krisenfall. Allerdings dürfen damit keine zusätzliche Bürokratie und Kostenbelastungen für die Unternehmen verbunden sein. Die in dem Pandemieplan vorgeschlagene vollständige Aufrechterhaltung von Logistikknoten trotz geringerer Nachfrage hat ihren Preis, der von der öffentlichen Hand einkalkuliert werden muss.“