Impflogistik für Covid19 braucht höchstmögliche Professionalisierung und eine enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Branche

DVF-Präsidiumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner fordert von Politik:

Berlin, 1. Dezember 2020 – DVF-Präsidiumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner appelliert an Bund und Länder, die Logistikbranche eng bei ihren Überlegungen zur Impfkampagne gegen Covid19 einzubeziehen:

„Die ersten Impfstoffe gegen Covid19 stehen vor der Zulassung. In Kürze wird in wohlüberlegten Phasen und unter Beachtung ethischer Gesichtspunkte mit der Verteilung der Covid19-Impfstoffe begonnen. Die Herausforderungen hierbei sind vielfältig, die Aufgabe der punkt- und zeitpunktgenauen Impfstoffverteilung ist eine große Herausforderung und kritisch für das Wohlergehen von Gesellschaft und Volkswirtschaft. Das ist eine Jahrhundertaufgabe, bei der Bund und Länder auf die Leistungsfähigkeit der deutschen Logistikunternehmen zählen können und müssen. Denn der erste Anlauf muss sitzen!“

„Erfolgsfaktor für die Impfkampagne ist eine funktionierende Informations- und Logistikkette vom Hersteller bis zum Impfzentrum, verbunden mit einer starken Integration und Steuerung. Die geforderten Leistungsmerkmale sind aber nicht neu und die Logistikanbieter sind dem gewachsen. Wichtig ist eine professionelle Lösung, die mit Anreizsystemen und Controlling eine hohe Qualität sicherstellt. Auch die Sicherheit der Lieferkette kann auf diesem Wege bewerkstelligt werden.“

„Bei den ersten Impfstoffchargen wird es auf die Einhaltung einer anspruchsvollen Kühlkette ankommen. Die Logistik dafür erfordert Temperaturüberwachung, Sendungsverfolgung, Lagerverwaltung, taggenaue Just-in-Time-Lieferungen der genau benötigten Mengen zu den Impfzentren sowie die Einrichtung einer sicheren administrativen Plattform für das Anstoßen der Lieferung zu den Impfzentren. Dies bedeutet umso mehr die Reduzierung von Schnittstellen und den Einsatz bereits am Markt etablierter Lösungen.“

Die erfolgreiche Impfung müsse bei der Gestaltung der Logistik im Vordergrund stehen. „Wir brauchen jetzt eine enge bundesweite Zusammenarbeit aller Akteure über die föderalen Strukturen hinweg. Es darf nicht sein, dass wir vor dem Hintergrund der drohenden Verstetigung der Pandemie eine Diskussion über föderale Zuständigkeiten und Kostenschlüssel starten.“