EU-Klimaziel erfordert beispiellose Anstrengung im Verkehrssektor

DVF zur neuen Mobilitätsstrategie der Europäischen Kommission

Berlin, 9. Dezember 2020 – Die EU-Mitgliedstaaten verhandeln momentan über ihre Position zum Klimaziel 2030 der Europäischen Union. Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen, das CO2-Reduktionsziel für den Zeitraum 1990 bis 2030 von aktuell 40 Prozent auf mindestens 55 Prozent anzuheben. Das Europäische Parlament fordert sogar eine Reduktion um 60 Prozent. Vor dem Hintergrund des Green Deal hat die Europäische Kommission außerdem heute ihre neue Strategie für eine nachhaltige und smarte Mobilität vorgelegt.

DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn erklärt zum EU-Klimaziel: „Wir wollen den Mobilitätssektor bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral aufstellen. Dafür brauchen die Unternehmen und Verbraucher Planungssicherheit. Ein erhöhtes EU-Klimaziel birgt fundamentale Chancen: Eindämmung des Klimawandels, Verstärkung der Impulse für die internationale Klimaschutzpolitik, Schaffung neuer Jobs in nachhaltigen Industrien, First-Mover-Vorteil. Die Vorteile können jedoch in negative Entwicklungen umschlagen, wenn die Anforderungen des Wandels im Verkehrssektor nicht hinreichend berücksichtigt werden. Dann droht ein Verlust an gesellschaftlicher Akzeptanz, Verteuerung von Mobilität, Verlust von Jobs und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Eine derart tiefgreifende, schnelle Transformation verlangt von den Akteuren des Verkehrssektors eine beispiellose Anstrengung.“

Van Hoorn zur neuen Mobilitätsstrategie der Europäischen Kommission: „Die Zielsetzung einer nachhaltigen, intelligenten und erschwinglichen Mobilität hat unsere volle Unterstützung. Aber das Szenario der Kommission, wie sich der Verkehrssektor bis 2030 konkret verändern soll, ist extrem ambitioniert. Es ist unabdingbar, dass die EU und die Mitgliedstaaten selbst schneller und konsequenter in die Rahmenbedingungen für den Wandel investieren. Das betrifft die Bereitstellung der erforderlichen Mengen an grünem Strom, die Versorgungsinfrastruktur für die Elektromobilität und alternative Kraftstoffe, die Markteinführung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen für alle Verkehrsträger, den Ausbau der Schiene, des ÖPNV und der Wasserstraße, die Intermodalität, die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur und die digitale Vernetzung im Mobilitätssektor.“