Van Hoorn: „Es geht nicht um Wettbewerbsfähigkeit oder Klimaschutz. Wettbewerbsfähigkeit ist die Voraussetzung, um die Klimaziele zu erreichen.“

DVF-Geschäftsführerin zum Automotive Action Plan der Europäischen Kommission

05.03.2025

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Copyright © Daimler AG
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Berlin, 05. März 2025 – Den heute vorgestellten Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Zukunft der europäischen Automobilindustrie kommentierte DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn wie folgt: „Der Erfolg der Automobilindustrie ist für die europäische Wirtschaft von grundlegender Bedeutung. Angesichts der Herausforderungen der Transformation und des globalen Wettbewerbs müssen EU und nationale Regierungen wirkungsvoll und abgestimmt handeln. Der Aktionsplan ist hierbei ein wichtiger Beitrag, muss aber von weiteren Maßnahmen flankiert werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht um Wettbewerbsfähigkeit oder Klimaschutz geht. Stattdessen gilt: Wettbewerbsfähigkeit ist die Voraussetzung, um die Klimaziele zu erreichen. Aber der Umkehrschluss ist auch wahr: Erfolgreicher Klimaschutz ist die Voraussetzung für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Darum erfordert die Zukunft der Automobilindustrie weiterhin höchste Aufmerksamkeit.

Die Europäische Kommission hat in begrenztem Umfang Flexibilität bei der Erfüllung der CO2-Flottengrenzwerte angekündigt. Hierzu sagte van Hoorn: „Der Druck auf die Hersteller bleibt hoch. Gleichzeitig fehlen aber immer noch die Rahmenbedingungen für die Transformation. Die EU und die Mitgliedstaaten müssen den Aufbau der Ladeinfrastruktur und Wasserstofftankstellen dringend beschleunigen, Bürokratie abbauen und Investitionsanreize für die Bereitstellung von sauberen Kraftstoffen hochfahren.“

Das DVF hatte in seiner Stellungnahme zur öffentlichen Konsultation weitere Aspekte für den strategischen Dialog zur Automobilindustrie hervorgehoben: Stärkung der Wertschöpfungskette für Halbleiter in Europa; Aufbau eines europäischen Ökosystems für Antriebsbatterien; Unterstützung der Softwareentwicklung; Beschleunigung der Umsetzung von Digitalisierung, vernetztem und autonomem Fahren im realen Verkehr; Schaffung eines europäischen Datenraums mit sicheren Bedingungen für den Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette.

Van Hoorn betonte, dass die Nachhaltigkeit des Verkehrssystems auch Investitionen in anderen Bereichen erfordert: „Die Verkehrsinfrastruktur und digitale Infrastruktur müssen verbessert, die Schienen- und Wasserwege sowie der ÖPNV müssen ausgebaut werden. Insofern haben wir große Erwartungen an den von der Europäischen Kommission angekündigten Sustainable Transport Investment Plan. Die Connecting Europe Facility darf nicht in Frage gestellt werden. Öffentliche Einnahmen aus der CO2-Bepreisung müssen in die Transformation des Verkehrssektors zurückfließen.“