DVF plädiert für Annahme des KSpTG und fordert weitere Maßnahmen
Schiene und Schiff sind der Schlüssel zum CO2-Transport!
05.11.2025
Berlin, 5. November 2025 – Das Gesetz zur dauerhaften Speicherung und zum Transport von Kohlendioxid (KSpTG) steht morgen im Deutschen Bundestag zur Beschlussfassung an. Damit wird die dauerhafte Speicherung von Kohlendioxid in Offshore-Lagerstätten ermöglicht und ein Regelungsrahmen für den Bau von CO2-Pipelines geschaffen. Das DVF begrüßt diese Maßnahmen, mahnt aber zusätzliche Maßnahmen für den Schienen- und Schiffstransport von CO2 an.
DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn: „Carbon Management ist ein notwendiger Beitrag zum Klimaschutz. CCS und CCU ergänzen unsere zentrale Stoßrichtung, nämlich die Antriebe und Kraftstoffe zu transformieren und das Verkehrssystem noch nachhaltiger zu gestalten. Bund und Länder müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass der Aufbau eines Pipeline-Netzes für CO2 viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen wird. Nur Schiene und Schiff sind in der Lage, jetzt mit den CO2-Transporten zu beginnen. Sie können außerdem auch dezentrale CO2-Quellen anbinden. Daher muss der Gesetzgeber analog zur Pipeline-Thematik den Aufbau der Transportkette durch Schiene, Schiff und Häfen unterstützen.“
Das DVF schlägt konkret folgende Maßnahmen vor:
- Der Bund sollte die zum CO2-Umschlag erforderliche Infrastruktur und Suprastruktur projektbezogen fördern. Das betrifft z. B. Anleger für verflüssigte Gase in den Häfen, Gleisanschlüsse der CO2-Emittenten, Umschlagsanlagen und Tanklager.
- Die Errichtung dieser Anlagen muss ebenso beschleunigt werden wie der Bau des Pipeline-Netzes. Anleger, Umschlagsanlagen und Tanklager sind ein integraler Teil der Transportkette für CO2. Ohne deren Einbeziehung in die Beschleunigungsmaßnahmen wird die Umsetzung des Carbon Managements behindert und gefährdet.
- Kesselwagen für CO2 müssen in großer Anzahl produziert und bereitgestellt werden. Die Vorlaufkosten für den Aufbau solcher Pools tragen die Besteller, also die CO2-Emittenten oder Kollektoren. Um die hohe Investitionshürde in der Anfangsphase zu senken, plädiert das DVF für die Einrichtung eines gezielten Förderprogramms durch den Bund. Gleiches gilt für den Aufbau von Schiffstransportkapazität für CO2.
- Deutschland muss die Änderung des London-Protokolls jetzt ratifizieren, um den CO2-Transport und die Offshore-Speicherung grenzüberschreitend zu ermöglichen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass CO2 in internationalen Abkommen nicht als Abfall behandelt wird.
„Es geht um den Aufbau komplexer Wertschöpfungsketten mit einer Vielzahl von Akteuren, deren Investitionsentscheidungen sich gegenseitig bedingen. Um das Carbon Management in Gang zu setzen, muss der Bund die Rolle der Verkehrsträger beim CO2-Transport in den Blick nehmen und unterstützende Maßnahmen ergreifen. Es sind klare Signale und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich“, sagt van Hoorn.