Entwicklung braucht Hilfe - Das Ziel von minus 40 % weniger CO2-Ausstoß im Verkehrssektor bis 2030 wird mit der Elektromobilität allein nicht erreicht. Ein erheblicher Reduktionsbeitrag muss von den flüssigen oder gasförmigen Kraftstoffen kommen. - DVF-Videotalk "Elektromobilität sucht Verstärkung" am 18. November 2020 in Berlin - Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender BP Europa SE und DVF-Präsidiumsmitglied, sagte in seinem Eingangsstatement: "Selbst ein rasanter Zuwachs von Elektrofahrzeugen von sieben bis zehn Millionen Fahrzeugen bis 2030 wird nur die Hälfte der notwendigen CO2-Reduktion ermöglichen. Die Veranstaltung wurde als Videotalk unter dem Motto "Elektromobilität sucht Verstärkung - Wie schaffen wir Wasserstoff und E-Fuels bis 2030?" durchgeführt. Die Bundesregierung muss bessere Rahmenbedingungen für klimaschonende Kraftstoffe schaffen. Das war das zentrale Anliegen, das sich wie ein roter Faden durch die Podiumsdiskussion zog. (...)

Andreas Feicht, Staatssektretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, griff die Forderung nach einer Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) vom 10. Juni auf: "Von staatlicher Seite wollen wir den Markthochlauf mit erheblichen Mitteln aus dem Konjunkturprogramm unterstützen." (...) Feicht betonte, dass die deutsche EU-Ratspräsidentschaft eine Gelegenheit sei, um das Thema auf europäischer Ebene voranzubringen. "Deutschland strebt hierzu eine gemeinsame Antwort der Mitgliedstaaten auf die Wasserstoffstrategie der EU-Kommission an und hat hierfür eine gemeinsame Ratsschlussfolgerung zum Abschluss der deutschen Präsidentschaft angepeilt", führt er aus.

Auch Prof. Dr. Armin Schnettler, CEO New Energy Business, Siemens Energy AG, setzte sich für eine schnelle Umsetzung der RED II ein: "Das wird zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage führen, und über synthetische Kraftstoffe sofort zu einer Senkung der CO2-Emissionen. Wir müssem die Wasserstoffwirtschaft jetzt schnell in die industriell skalierte Umsetzung bringen - nicht mehr in kleinen Pilotprojekten denken." Er klagte über die fehlende Abnahmebereitschaft des Marktes für E-Fuels und warnte davor, in eine Subventionswirtschaft zu laufen. (...)