Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

TAGESSPIEGEL Politikmonitoring 42/2021

Abschlussbericht der NPM veröffentlicht

Nach drei Jahren Arbeit hat die Nationale Plattform "Zukunft der Mobilität" (NPM) am 
Mittwoch ihren Abschlussbericht präsentiert. Der Bericht wurde auf dem ITS Weltkongress, der in diesem Jahr in Hamburg stattfindet, an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) übergeben. Ziel der 2018 eingesetzten Kommission war es, "unter Einbeziehung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Konzepte und Handlungsempfehlungen zu Zukunftsthemen zu entwickeln, um auch künftig wettbewerbsfähige Unternehmen und Arbeitsplätze sowie eine bezahlbare, nachhaltige und klimafreundliche Mobilität sicherzustellen", hieß es im Kabinettsbeschluss vom September 2018. Mit dem Ergebnisbericht liegt für die Sondierungs- und Koalitionsgespräche der kommenden Wochen eine wichtige Beratungs- und Entscheidungsgrundlage für den Verkehrsbereich vor. (...)

MEHR E-AUTOS NÖTIG ALS BISHER GEPLANT
Dabei konstatiert der Abschlussbericht zunächst, dass es dem Verkehrssektor derzeit 
kaum gelingt, seine CO2-Emissionen zu reduzieren. Aufgrund der Verschärfung der Klimaschutzziele im novellierten Klimaschutzgesetz (KSG) müssten bis 2030 14 Millionen EAutos auf deutschen Straßen zugelassen sein. (...)

LADEINFRASTRUKTUR NOCH NICHT WIRTSCHAFTLICH
Für die NPM ist das Mitdenken der Leistungsfähigkeit der verfügbaren Stromnetze bei der 
Etablierung der vielen, derzeit noch benötigten Ladepunkte von herausragender Bedeutung. Doch der Bericht zeigt, dass die Vorhersagen darüber, wie viele öffentliche Ladepunkte am Ende wirklich benötigt werden, um eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu etablieren, noch stark schwanken. Der Bericht stellt fest, dass viele derzeit bestehende Ladepunkte trotz der erheblichen öffentlichen Fördermittel noch nicht wirtschaftlich seien. (...)

Positionen

Dr. Maike Schaefer (Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Bremen; Vorsitzende, Verkehrsministerkonferenz)

"Noch immer werden die Autos größer und beanspruchen immer mehr Platz im begrenzten Straßenraum. Viele der Ansätze aus dem NPM-Bericht verlangen aber nach Platz im Straßenraum: egal ob Elektroladesäulen, neue Logistikkonzepte oder bessere Bedingungen für Fuß- und Radverkehr. Die Mobilitätswende braucht deshalb auch mehr Alternativen zum Autobesitz, um den Platzbedarf zu reduzieren. Modernes Carsharing ergänzt hierfür die tragende Rolle des Rad- und Fußverkehrs zusammen mit Bus und Bahn. Die immer noch größer werdenden Autos sind jedenfalls ein falsches Signal!" 

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Prof. Dr. Raimund Klinkner (Präsidiumsvorsitzender, DVF)

Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität hat sehr unterschiedliche Akteure aus Wirtschafts-, Umwelt- und Nutzervertretern zusammengebracht. […] Dieser Bericht muss Grundlage und Ausgangspunkt für die weitere Arbeit an der Mobilität der Zukunft sein. […] Es ist klar, dass bei so unterschiedlich zusammengesetzten Arbeitsgruppen nicht alles im Konsens mündet. Aber wir können die Mobilitätswende nur gemeinsam schaffen. Das bedeutet, dass wir insbesondere darauf achten müssen, welcher Verkehrsträger für welchen Zweck am effizientesten geeignet ist und wo Veränderungen im Verkehrsmix notwendig sind. Dabei müssen wir die großen Hebel bedienen. Nur so können wir unsere Ziele erreichen. […] Dafür brauchen wir wirkliche Intermodalität durch Digitalisierung und Optimierung der Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern. Denn wir werden alle Verkehrsträger brauchen. Für uns als DVF ist das genau unser Ziel, und wir stehen für die Arbeit daran auch weiterhin zur Verfügung." 

http://tsp.pm/X7qNmq

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