Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

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Zu abhängig - Wirtschaftliche Verflechtungen rächen sich in Kriegszeiten-Auswirkungen noch unklar

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine macht deutsche wie europäische Schwächen und Abhängigkeiten brutal sichtbar. Bereits gestörte globale Lieferketten stehen unter noch höherem Druck, und Russlands mächtige Rolle bei der Energieversorgung erweist sich als kaum lösbares Problem. Nachdem die EU den Überfall mit zahlreichen Sanktionen beantwortet hat, werden nun wichtige Rohstoffe knapp. Bei allem ist die Transportlogistik als Rückgrat humanitärer Hilfe gefordert; sie soll helfen, unsägliches Leid zu lindern, und muss die Versorgungsflüsse am Laufen halten.

Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) hat deshalb eindringlich an die Bundesregierung und an Brüssel appelliert, europaweit politisch abgestimmt vorzugehen und einheitliche Regeln sowie Erleichterungen für Transporte zu schaffen: "Es treten zunehmend massive Verwerfungen in den Lieferketten auf, Grenzübergänge sind überlastet, Transportrouten sind versperrt, Fracht bleibt in den Häfen liegen, Energieverknappungen drohen, Arbeitskräfte fehlen. Nicht zu vergessen ist, dass wir immer noch unter Pandemiebedingungen arbeiten. Das alles bremst Hilfslieferungen genauso wie die Evakuierungen aus dem Kriegsgebiet und die Versorgungslogistik", mahnt der DVF-Präsidiumsvorsitzende Prof. Raimund Klinkner. (...)

Auch nach zwei Jahren Coronapandemie ist die Europäische Union in der neuen Krise nicht imstande, schnell überall gültige Regeln zu schaffen, an denen sich die Transportbranche ausrichten kann. DVF-Geschäftsführer Florian Eck mahnt deshalb einen einheitlichen Umgang mit Transshipment und Embargoregeln an. Ein grenzüberschreitend abgestimmtes Vorgehen trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten sei auch innerhalb Deutschlands unbedingt notwendig. "Ausnahmen von Feiertagsfahrverboten und Sonderregelungen bei den Lenk-. und Ruhezeiten müssen bundesweit einheitlich in Kraft treten, bevor es zu Engpässen kommt", erklärt er. (...)