Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

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Fondslösung macht Bahnausbau schneller und preiswerter

Anspruch und Wirklichkeit klaffen kaum irgendwo so weit auseinander wie bei den Eisenbahnen in Deutschland. Einerseits der Anspruch: Steigerung der Verkehrsleistung im Güterverkehr um 70 Prozent bis 2030, Schiene als Rückgrat von Mobilität und Logistik. Andererseits die Realität: nur 60 Prozent der Fernzüge pünktlich, Güterbahnen sagen Kunden ab, wegen Personalmangels sind Stellwerke nicht besetzt, so dass Züge nicht fahren können oder umgeleitet werden müssen. Die Verkehrspolitik verweist stets auf die Versäumnisse der Vergangenheit, die sie nicht zu verantworten hat, der Eisenbahnsektor auf die goldene Zukunft, die aber je nach Quelle nicht vor Ablauf von fünf bis zehn Jahren anbrechen wird. „Das darf so nicht weitergehen“, kommentiert die Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Empfehlungen seit Jahren bekannt

Was zu tun ist, haben Verkehrsanbieter und -nutzer unter Moderation der Politik in zahllosen Runden und ebenso vielen Arbeitskreisen ausgearbeitet und zu Papier gebracht: Masterplan Schienengüterverkehr und Masterplan Schiene liegen seit 2017 und 2020 vor.

Fünf Sofortmaßnahmen stehen im Papier zum Güterverkehr; das Konzept zur Stärkung der Schiene allgemein kennt eine solche Priorisierung nicht. Ein Fehler, findet Heike van Hoorn, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums (DVF). „Die Ergebnisse der Arbeitskreise stehen unverknüpft nebeneinander. Kein Hinweis darauf, was vorrangig in Angriff genommen werden sollte.“ Eine Reihenfolge festzulegen, wäre ihrer Ansicht nach ein Job, den das Verkehrsministerium erledigen müsste. (...)