Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

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DB mahnt verlässliche Finanzierung des Netzausbaus an

Logistiker, Geschäfts- und Privatreisende drängen auf die Schiene, doch deren Kapazität ist vor allem auf den Hauptabfuhrstrecken voll ausgelastet. Das gefährdet die politischen Ziele, durch einen höheren Marktanteil der Bahn am gesamten Personen- und Güterverkehr einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Wie schnell mehr Kapazität auf dem Netz geschaffen werden kann, beschäftigt die Beschleunigungskommission Schiene der Bundesregierung, die bis Ende 2022 ein Bündel von Vorschlägen erarbeiten soll. Rund 890 Anregungen sollen auf etwa zehn bis 15 konkrete Lösungen verdichtet werden, sagte der Schienenverkehrsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Michael Theurer, auf einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Parlamentariergruppe Schienenverkehr und des Deutschen Verkehrsforums am Dienstag in Berlin. Die Bundesregierung strebt an, damit Kapazitätssteigerungen bereits innerhalb von drei bis fünf Jahren zu erreichen. (...)

Gastel plädiert für Bahnfonds

Gastel plädierte auch für eine haushaltstechnische Zusammenlegung der Bahnmittel in einem Fonds, wie ihn das Deutsche Verkehrsforum verschiedentlich vorgeschlagen hat. Wenn die Mittel aus verschiedenen Etats kämen, bestehe die Gefahr, dass ein Etat ausgeschöpft sei, aus dem beispielsweise Bahnhöfe finanziert werden, während andere Etats, beispielsweise für die Elektrifizierung, die Fortsetzung eines Vorhabens erlaubten. So gefährde das System verschiedener Haushaltstitel den Ansatz der Netzerneuerungsstrategie, bei der Inangriffnahme einer Strecke die Arbeiten an allen Gewerken zusammen auszuführen.

HHLA-Chefin ermuntert zu Tabubruch

Die Vorstandsvorsitzende des Umschlag- und Logistikunternehmens Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath, warnte davor, beim jetzigen Tempo der Infrastrukturertüchtigung könne das Ziel von 25 Prozent Marktanteil der Schiene am Güterverkehr nicht bis 2030, sondern erst 2040 erreicht werden. „Schnell mehr Kapazität“ lässt sich nach Überzeugung der HHLA-Chefin dann erreichen, wenn auch Tabubrüche möglich wären. Dazu zählt Titzrath die Anpassung der Geschwindigkeiten zwischen Güter- und Personenverkehr.