Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

LOK Report

DVF: Jahresauftaktveranstaltung - Zukunftsinvestitionen solide finanzieren

Bei der DVF-Jahresauftaktveranstaltung warnte Nikolaus Graf von Matuschka, Mitglied des Vorstandes Hochtief AG, DVF-Präsidiumsmitglied, vor weiteren unverbindlichen und zu geringen Investitionsvolumen seitens des Bundes für die Verkehrs- Digital- und Energiewende: „Verkehrswege, Digitalisierung, Glasfaser, Mobilfunk, Wasserstoff, Energieversorgung und Ladenetze sind unverzichtbare Bausteine für die Zukunft unseres Landes und unserer Gesellschaft.

Unsere Volkswirtschaft steht auf dem Spiel, wenn die nötigen Investitionen hierfür vernachlässigt werden. Es ist offensichtlich, dass die Investitionen nicht nachlassen dürfen und die Finanzierungssystematik des Bundes geändert werden muss. Dafür ist ein erkennbarer politischer Wille notwendig!“ (...)

Der Hochtief-Vorstand schlug daher vor, für alle Verkehrsträger und bei der Digitalisierung ein Fondsmodell nach dem Vorbild der Schweiz einzuführen. Zudem verwies er auf andere Länder, in denen die Wirtschaft als starker Partner der öffentlichen Hand den Transformationsprozess umsetze. Dies müsse auch in Deutschland möglich werden. So könne beispielsweise über Kooperationsmodelle mit der Wirtschaft die Schnelligkeit und eine langfristig gesicherte Qualität über den Lebenszyklus der Infrastruktur oder Anlage gesichert werden. (...)

Zu alt und zu störanfällig

Jahrzehnte wurde das Schienennetz auf Verschleiß gefahren, so Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur, Deutsche Bahn AG. Jetzt sei das Schienennetz dem hohen Verkehrsaufkommen kaum noch gewachsen. „Es ist schlicht zu knapp, zu alt und zu störanfällig! Um hier kurzfristig Verbesserungen erzielen zu können, muss vor allem das bestehende Netz in hohem Tempo erneuert und in seiner Kapazität erweitert werden.“ Dazu könnten die Ende vergangenen Jahres an Verkehrsminister Wissing übergebenen Ergebnisse der Beschleunigungskommission Schiene einen überaus wertvollen Beitrag leisten. „Aber auch Neu- und Ausbauprojekte brauchen von der Planung bis zur Realisierung häufig über 30 Jahre und damit viel zu lang. Auch hier ist deutlich mehr Tempo nötig, wenn wir die gesteckten Ziele der Verkehrswende nicht aus den Augen verlieren wollen!“

Luksic wies mit Blick auf andere Länder darauf hin, dass etwa in manchen Bereichen die Schweiz in der Vergangenheit mehr fokussiert habe. „Schnelle Prozesse bei Tunnelbauten sind da ein beliebtes Beispiel. Andererseits sind wir nun gezielt dabei durch Planungsbeschleunigung, Digitalisierung und effizientere Prozesse die Rahmenbedingungen unserer Infrastruktur nachhaltig zu verbessern.“

Dass in Digitalisierung und Standardisierung viel Effizienzgewinn stecke, bestätigte Krenz: „Wir bauen effizienter und optimieren gleichzeitig die Verkehrsflüsse rund um die Baustellen. Denn Technik, Normen und Baustellenkoordination nach einheitlichen Standards festzulegen, spart Kosten und Zeit. Zudem investieren wir in die Verkehrssteuerung, um die vorhandenen Kapazitäten wirksamer zu nutzen. Dabei setzen wir insbesondere auf digitale Techniken.“