Kritik entzündet sich im Bahnsektor weniger an der großen Linie des Koalitionsvertrags. „Die Richtung stimmt“, bilanzierte etwa Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Union und SPD hätten wichtige Forderungen aufgegriffen, die teilweise schon lange von Verbänden im Sektor erhoben werden. So stelle der Koalitionsvertrag etwa mehr Geld für den Bahnsektor in Aussicht, eine Reform des Trassenpreissystems – und man habe sich auf einen Fortbestand des Deutschlandtickets bis mindestens 2029 geeinigt. (...)
Egal, welche Details kritisiert werden – allgemein scheint die Meinung bei Verbänden und Gewerkschaften zu sein, dass Papier geduldig ist. Ein Koalitionsvertrag bestehe zunächst nur aus Beschlüssen, jetzt gehe es darum, „so schnell wie möglich mit der Umsetzung zu beginnen“, sagte VDV-Präsident Wortmann. Ähnlich Franz Dreeke, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Verkehrsforums (DVF): Angekündigte Investitionen müssten sich zügig auch im Haushaltsplan wiederfinden. „Wir brauchen einen Schnellstart in die Regierungsarbeit.“