Lösung für Lkw-Parkplatznot an Autobahnen

3D-AreaDetection hilft Brummifahrer gegen die tägliche Parkstandsuche

Gauff Telematics GmbH
Gauff Telematics GmbH

Das DVF-Mitgliedsunternehmen Gauff Telematics GmbH hat der Not, einen Lkw-Parkstand in den Nachtstunden auf deutschen Autobahnen zu finden, den Kampf angesagt. Trotz Investitionsvolumen im mittleren neunstelligen Bereich ist es der Bundesregierung nicht gelungen, genügend Parkstände für die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten zu Verfügung zu stellen. Vielmehr ist der tägliche Bedarf weiter gestiegen. Inoffiziell spricht man derzeit von weit über 25.000 fehlenden Parkständen.

»Mit innovativer 3D-Technik wird das System TGL (Telematisch Gesteuertes Lkw- Kolonnenparken) noch effektiver und preiswerter«, sagt Michael Maurer, Geschäftsführer der Gauff Telematics GmbH. Die Lösung, auf der zur Verfügung stehenden Fläche 50–90 Prozent mehr Lkws zu parken, gibt es schon seit mehreren Jahren. Bereits 2005 wurde an der A3 bei Montabaur eine T+R Anlage so umgebaut, dass Lkws in langen Reihen, dicht an dicht zu dritt und mehr, hintereinander parken. Die Abfahrtszeit der einzelnen Lkws spielt dabei eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich funktioniert das System so, dass die Lkws, die am nächsten Morgen als erstes wieder abfahren wollen, auch als erste in der Reihe stehen. Das Prinzip »Fähre« ist Vorbild und wird durch die Komponente »Sortieren nach unterschiedlichen Abfahrtzeiten« für die Anwendung auf Rastanlagen erweitert. In den ersten Jahren wurde das System halbautomatisch, mit Unterstützung eines Parkwächters betrieben. 2013 konnte nach Einführung der Entwicklungsstufe 2 auf die Unterstützung des Parkwächters verzichtet werden und seitdem funktioniert das System vollautomatisch.

Kolonnenparken 2.0 mit AreaDetection (AD)
Anfang 2019 wurde die Anlage in Montabaur mit neuer Detektionstechnik ausgerüstet und dient nun erneut als Testfeld für Kolonnenparken 2.0. Zuvor 23 benötigte Laserscanner wurden durch lediglich 4 Stück AreaDetection ersetzt. »Zentimetergenaue 3D Echtzeitvermessung mit einem Durchmesser von 120 Meter ist ein Quantensprung in der Erfassungstechnik. Mehrere miteinander verbundene ADs können riesige Areale erfassen«, erklärt Maurer.

Chance für den LKW und PKW Fahrer
Wenn sich die Bundesregierung tatsächlich für den Ausbau von bereits bestehenden Rastanlagen mit Kolonnenparken entscheidet, könnten schätzungsweise 15.000 Stellplätze kurzfristig geschaffen werden. Dadurch entschärfen sich viele Unfallgefahrenpunkte auf den Verzögerungsstreifen zu Rastanlagen. Lkws müssen nicht mehr verkehrsgefährdend abgestellt werden, das wäre ein großer Beitrag zur allgemeinen Verkehrssicherheit.

Parkleitsystem kurz vor der Umsetzung
Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hatte bereits in den beiden vorhergehenden Legislaturperioden das Ziel verfolgt, dem Lkw-Fahrer eine bundesweite Echtzeit erfassung freier Lkw-Parkstände als Information zu Verfügung zu stellen. Parksuchverkehre und eine besser planbare Suche eines Stellplatzes sind die Kernziele des Leitsystems. Langwierige Tests unterschiedlicher Technologien und Systeme verzögerten die Umsetzung. Das BMVI hat kurzfristig angekündigt, basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre, Anforderungskriterien und Mindestanforde rungen zu formulieren, so dass eine schnelle Umsetzung möglich ist.

Kalibrierungsfreiheit, Wetterunabhängigkeit, Datenschutzkonformität und eine genaue Ortsangabe, wo sich noch freie Parkstände auf dem Areal befinden, werden uneingeschränkt zu erfüllen sein. Auch auf diese Anforderungen hin wurde das Produkt AreaDetection getestet, begutachtet und von einem unabhängigen Prüfinstitut als geeignet evaluiert. Somit steht auch hier mit AreaDetection (AD) die geeignete Technik zur  Verfügung Verbesserungen in der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erzielen.