Die DLR-Panelbefragung analysierte, wie das 9-Euro-Ticket das Mobilitätsverhalten verändert hatte. Prof. Dr. Meike Jipp, Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärte: „Im Sommer 2022 stieg der Anteil der Personen, die multimodal unterwegs waren, stark an. Ende Juni und Anfang Juli 2022 konnten rund 50 Prozent der Erwachsenen den ÖPNV zur Flatrate nutzen. Der Anteil der Personen mit einem 9-Euro-Ticket sank aber über die drei Monate hinweg. So nutzte etwa die Hälfte der befragten Personen das Ticket für vier oder weniger Fahrten. Damit macht das Ticket nur einen kleinen Anteil an der Gesamtmobilität aus.“ Ein wichtiger Erfolg dieses Angebots sei es gewesen, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf den ÖPNV zu lenken und damit das Routineverhalten der eigenen Mobilität zu unterbrechen. Zweiter wichtiger Erfolg war die Einfachheit des Tickets und damit die Nutzbarkeit des ÖPNV-Angebots. Hieran müsse man nun anknüpfen.
Guido Schötz, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Berlin, sagte dazu, dass eine Nachfolgeregelung zum 9-Euro Ticket ein wesentlicher Teil für die Verkehrswende sei. „Zudem wollen wir bis 2030 unseren ÖPNV in Berlin dekarbonisieren. Das ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance. Schließlich müssen alle Betriebsabläufe und Betriebshöfe komplett umgestellt werden.“ Die Senatsverwaltung verfolge das Ziel, den Fahrgästen bequeme, nachhaltige und verlässliche Mobilität zu ermöglichen. Mit dem Berliner 29-Euro Ticket habe man eine Übergangsregelung geschaffen. Es müsse jedoch schnell eine bundesweite dauerhafte Lösung kommen.
Eine dramatische Verbesserung der CO2 Bilanz bei den Omnibusbetreibern sei durch innovative alternative Antriebe über Batterie oder Wasserstoff möglich, so Alexander Stucke, Head of Sales Bus, QUANTRON AG. Quantron as a Service (QaaS) übernehme alle Komponenten bei der Umstellung wie Energie, Hardware, Service, Digitale Systeme für den Betreiber, um dessen Kosten planbar zu machen und die „Furcht“ vor Investitionen in neue Technologien zu reduzieren. Der Betreiber sei verantwortlich für die Beförderung von Personen und nicht für Anschaffung und Betrieb der Hardware (Bus). QUANTRON biete damit zukünftig die Möglichkeit einer kilometerbasierten Abrechnung inklusive Grünstrom und grünem Wasserstoff für die Fahrzeuge.