Quelle: HHLA

Die derzeit verfügbaren Mengen an Wasserstoff würden bei weitem nicht ausreichen, um den Bedarf der deutschen Industrie zu decken. In den Häfen werden daher Importterminals und Umwandlungsanlagen zur Gewinnung von Wasserstoff errichtet, ging Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Port Authority AöR, auf die Handhabung mit zukünftigen Energieträgern ein.

„Fast die Hälfte aller Cyberangriffe zielt auf den öffentlichen Sektor ab."

Jens Meier

"Immer wichtiger wird die Abwehr hybrider Bedrohungen. Aktuell sind verstärkt Angriffe auf Energieversorger, Bergbau- und Rohstoffindustrie sowie Logistik festzustellen“, sagte Meier im Hinblick auf die Themen Cybersicherheit und kritische Infrastruktur. Immer größere Teile der physischen Infrastruktur würden durch das Internet gesteuert. Daher könnten Angreifer einen großen, breitflächigen Schaden anrichten. Vorbeugemaßnahmen könnten sein, Netze zu separieren sowie Redundanzen und Back-Ups zu schaffen.

Quelle: VTG

Carbon Capture and Storage CCS – In Deutschland schon vor 2035?

Zwar sei die Zurückhaltung in Deutschland gegenüber dem Thema CCS bisher relativ groß, doch nach Einschätzung der VTG Aktiengesellschaft könnte sich der Markt für CO2-Transporte schneller entwickeln, so Stefan Siegemund, Business Development New Energies, VTG Aktiengesellschaft. „Grundsätzlich ist das Mengenpotenzial für den Transport von neuen Energieträgern und CO2 sehr groß und die Schiene wird  ein maßgeblicher Transportweg sein."

„In den kommenden zehn Jahren werden auf der Schiene bereits mehrere Millionen Tonnen CO2 transportiert. Es gibt aktuell seitens der Industrie eine hohe Nachfrage.“

Stefan Siegemund

Denn der Aufbau eines Pipeline-Netzes nehme viel Zeit in Anspruch und wird auch zukünftig nicht flächendeckend erfolgen.

Um in Deutschland tätig werden zu können, bräuchten die Marktakteure beim Thema CCS Transport jetzt Planungssicherheit. „Grundvoraussetzung ist die Ratifizierung der Änderungen von Artikel 6 des London Protokolls durch die Bundesregierung und der Abschluss bilateraler Abkommen mit den Nachbarländern. Zudem müssten die zukünftigen CO2-Transportvolumen und die potenziellen CO2-Terminals im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt werden.

HHLA trifft strategische Entscheidungen

Torben Seebold, Mitglied des Vorstandes, HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, ging auf die geplante Minderheitsbeteiligung des chinesischen COSCO-Konzerns am Container-Terminal Tollerort (CTT) der HHLA ein. Cosco und HHLA verbände eine seit vier Jahrzehnten bestehende erfolgreiche Partnerschaft.  Auch künftig werde die HHLA alle strategischen Entscheidungen treffen. Handelspolitisch sei eine gute und umfassende Südostasien-Strategie nötig.

„Als Zwischenziel wollen wir bis 2030 die absoluten CO2-Emissionen halbieren, bezogen auf das Ausgangsniveau von 2018. Mit HHLA Pure bieten wir bereits eine zertifizierte klimaneutrale Lieferkette an.“

Torben Seebold

Hinsichtlich einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit erklärte Seebold, dass die HHLA in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Euro in ihre Terminals investieren wolle. Ziel sei es, die Effizienz weiter zu erhöhen. Auch werde man die Umschlagsprozesse weiter automatisieren. So sollen bis zu drei Containerbrücken durch die Beschäftigten remote gesteuert werden. Zur Entwicklung von Zukunftsfeldern mit Venture Capital habe die HHLA eine Innovationseinheit, die Next GmbH, gegründet, die bereits erste Projekte wie Heyport und Modility erfolgreich am Markt platziert habe. Dritte strategische Entscheidung sei die Erreichung einer konzernweiten Klimaneutralität bis 2040. 

Das Wettbewerbsumfeld im europäischen Seehafenumschlag

15 Jahre aufeinanderfolgender Krisen seien nicht spurlos an der Hafenwirtschaft vorübergegangen, so Gunnar Platz, Geschäftsführender Gesellschafter PLANCO Consulting GmbH. Im Vergleich zu den deutschen Nordseehäfen sei die Entwicklung der Westhäfen bei Containerumschlag besser. Ein Grund für den Marktanteilsverlust sei der zeitliche Verzug bei der Anpassung der seewärtigen Zufahrten.

„Die Umschlagsentwicklung in den Südhäfen ist positiv."

Gunnar Platz

"Diese Entwicklung hat aber für die Nordhäfen keine bedrohlichen Ausmaße. Die Märkte in Europa sind fest verteilt. Die Größe und Qualität des Hinterlandnetzwerks des Hamburger Hafens stabilisiert seine Position auch gegen Wettbewerber in Polen“, so die Einschätzung von Platz. Die Perspektive sei positiv, sofern  die Fahrwasseranpassungen voll zur Geltung kommen.