Holografie: Wie Fahrgastinformation in Zukunft funktioniert

Hübner-Gruppe kooperiert mit ZEISS für holografische Display-Technologie

Berlin, 22.10.2024

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Foto: ZEISS Microoptics
Foto: ZEISS Microoptics

Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, für den sind Fahrgastinformationen ein zentraler Aspekt für die Kundenzufriedenheit. Zu diesem Fazit kommen verschiedene Studien. Die HÜBNER-Gruppe entwickelt in Kooperation mit ZEISS Microoptics die holografische Display-Technologie für Fenstersysteme in Bahnen und Bussen – diese smarten Komponenten eröffnen durch mehr Fahrgast-Komfort eine neue Dimension für den Öffentlichen Verkehr.

Fahrgastinformation wichtiger Baustein für mehr Kundenzufriedenheit

Soll die Mobilitätswende gelingen, müssen mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen. Neben einem attraktiven Fahrplan-Angebot, Pünktlichkeit und Sauberkeit stehen Fahrgastinformationen im Mittelpunkt für mehr Zufriedenheit bei Nutzer:innen des ÖPNV. Dank Internet und Smartphones ist der ortsunabhängige Zugriff auf aktuelle Informationen, inklusive interaktive Elemente inzwischen nahezu selbstverständlich.
Vor diesem Hintergrund steigen auch die Ansprüche an Inhalt, Aktualität und Verfügbarkeit von Informationen in den Bussen und Bahnen selbst. Verkehrsbetreiber stehen vor der Herausforderung, diesen veränderten Informationsbedürfnissen gerecht zu werden.

Trotz Handy-Apps: Anzeigen in Bus und Bahn bleiben wichtig

Das bestätigt unter anderem eine Studie der Technischen Universität Darmstadt und der DB Regio AG, die Bedürfnisse und Informationsverhalten der Fahrgäste im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) untersucht hat. Demnach sind akkurate Echtzeitinformationen für die Fahrgäste besonders wichtig und auch die kollektive Fahrgastinformation, z. B. über digitale Anzeigetafeln, bleibt trotz der Verfügbarkeit der Reiseplanung per App beliebt. Obwohl mehr als 80 Prozent der Befragten ein Smartphone mit installierter Reiseapplikation nutzen, gaben über 30 Prozent an, ihre Informationen während der Fahrt hauptsächlich über die Medien im Zug zu beziehen. Knapp 60 Prozent sprachen sich dafür aus, im Störungsfall weitere Informationen auch im Zug über kollektive Medien zugänglich zu machen. (20210830_DNV_2021_7-8_Tu-Darmstadt_liz.pdf)
Zu ähnlichen Erkenntnissen kam eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE): Fahrgäste erwarten Echtzeitinformationen zur Route und Position des Fahrzeugs sowie zu Anschlussmöglichkeiten. Obgleich digitale Anwendungen für diesen Zweck verfügbar sind, äußerten rund 63 Prozent der Befragten ihre Unzufriedenheit mit dem Informationsfluss (Mobilitätswende 2030: Vom Linienbus zur öffentlichen Mobilität der Zukunft).

Foto: ZEISS Microoptics
Foto: ZEISS Microoptics

Ausbau komfortabler Fahrgastinformation durch Holografie

Was sonst nur aus Science-Fiction-Filmen bekannt war, wird in einer Kooperation der HÜBNER-Gruppe mit ZEISS Microoptics nun Realität: Fahrgastinformation über holografische Displays in Fenstersystemen von Bahnen und Bussen. Die neue Technologie ermöglicht es, aktuelle Daten wie Ankunfts- und Abfahrtszeiten direkt auf die Fensterscheiben der Fahrzeuge zu projizieren. Und auch über die digitale Echtzeit-Routenplanung hinaus setzt das System neue Maßstäbe. Von touristischen Höhepunkten entlang der Strecke bis hin zur nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit können den Fahrgästen viele weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Innovationen wie der holografischen Display-Technologie für  Fenstersysteme den Komfort, das Reiseerlebnis und damit die Kundenzufriedenheit verbessern können.“

Ingolf Cedra

Mit den holografischen Displays in Fenstersystemen bringt die HÜBNER-Gruppe die Kompetenzen des jüngsten Geschäftsbereichs Photonics erstmals im Kerngeschäftsfeld Öffentlicher Verkehr ein. „Bei der Herstellung der optischen Elemente setzt ZEISS Microoptics unsere durchstimmbaren Laser ein“, erklärt Korbinian Hens, Chief Operating Officer bei HÜBNER Photonics, die Zusammenarbeit. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserer Laser-Technologie dazu beitragen, einen wichtigen Impuls für ein komfortables Fahrerlebnis und damit für die Mobilitätsweise zu setzen.“ Die holografisch optischen Elemente werden dann wiederum in Fenstersysteme aus dem HÜBNER-Geschäftsbereich Material Solutions integriert.

Foto: Ingolf Cedra, HÜBNER-Gruppe/Christian Wyrwa
Foto: Ingolf Cedra, HÜBNER-Gruppe/Christian Wyrwa

Zukunftsfähige Mobilität: Digital, komfortabel und nachhaltig

Holografische Displays für Fenstersysteme sind wirtschaftlich attraktiv und bieten trotz geringem Platz- und Energieverbrauch eine hohe Bildauflösung. Die Technologie bildet also nicht nur einen Baustein zur Digitalisierung im ÖPNV, sondern senkt auch Energieverbrauch und Betriebskosten. Reisende können mit maßgeschneiderten, auf den jeweiligen Streckenabschnitt abgestimmten Informationen versorgt werden. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Innovationen wie der holografischen Display-Technologie für Fenstersysteme den Komfort, das Reiseerlebnis und damit die Kundenzufriedenheit verbessern können“, sagt Ingolf Cedra, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe.

Politische Unterstützung für Innovationen in der Mobilitätsbranche

Die deutsche Mobilitätsindustrie trägt als Arbeitgeber und Innovationsmotor maßgeblich dazu bei, die Attraktivität, Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz des ÖPNV zu steigern und Verkehrsemissionen zu reduzieren. „Um auch in Zukunft Innovationstreiber sein zu können, benötigen wir einen unterstützenden politischen Rahmen“, erklärt Ingolf Cedra.

"Um auch in Zukunft Innovationstreiber sein zu können, benötigen wir einen unterstützenden politischen Rahmen."

„Allerdings hemmen fehlende Investitionssicherheit, wachsende Bürokratisierung, verzerrter internationaler Wettbewerb und Fachkräftemangel das Potenzial der Branche.“ Eine klar definierte Strategie für den Wirtschaftsstandort kann dazu beitragen, Wettbewerbs- und Chancengleichheit zu steigern. So sollte bei Vergabeverfahren der Fokus nicht ausschließlich auf dem Anschaffungspreis liegen, sondern auch lokale Innovation und Wertschöpfung sowie Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten, im Rahmen des geltenden Rechts, stärker berücksichtigt werden.

„Deutschland muss als Investitionsstandort wieder attraktiv werden..."

„Deutschland muss als Investitionsstandort wieder attraktiv werden, nur so kann die Branche die notwendige Planungssicherheit erreichen und ihrer Rolle als Innovator für Wirtschaft, Gesellschaft und Klimaschutz gerecht werden,“ fasst Ingolf Cedra zusammen.

Die Mitgliederbeiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.

HÜBNER-Gruppe
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