Digitale Leistungsschau der Mobilitätsbranche

12.12.2024

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Das DVF war beim Digital-Gipfel 2024 der Bundesregierung in Frankfurt am Main vor Ort. Dies war eine Leistungsschau des Mobilitätssektors: Luftfracht und Kombinierter Verkehr, Mautdaten und Pannendienst, Containerkräne und Güterzüge – Die Digitalisierung bringt einen gewaltigen Innovationsschub und dient als Treiber für mehr Effizienz, hohe Transparenz und Sicherheit.

Das DVF beteiligte sich mit einem neuen interaktiven Format, bei dem sechs innovative und marktreife Lösungen rund um die Automatisierung der Transportkette und kooperative Datendienste präsentiert, Gemeinsamkeiten ausgelotet und Lernkurven ausgetauscht wurden. Es ging um das Heben von Datenschätzen, die digitalisierte Zusammenarbeit und Automatisierung nicht nur von Prozessen, sondern auch von physischen Abläufen.

©BMWK/Dirk Michael Deckbar/ Sts. Henckel
©BMWK/Dirk Michael Deckbar/ Sts. Henckel

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), sah den Bund als erfolgreichen Begleiter der laufenden digitalen Transformation der Branche. Die Fördermaßnahmen wie das Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr und das IHATEC-Programm für Innovationen in den Häfen sollen auch in Zukunft weiter vorangetrieben werden. Ebenso gelte es eine solide Ausgangsbasis für den Datenaustausch zu schaffen, wie den Standard eFTI für die Transportketten oder die Datenräume für Status- und Echtzeitinformationen.

Vernetzung von Daten

©Dr. Florian Eck/ V.l. Tonndorf, Kiessling, Schikorr
©Dr. Florian Eck/ V.l. Tonndorf, Kiessling, Schikorr

Die Innovator-Pitches von Irmtraut Tonndorf, Director Communications & Marketing, Hupac Gruppe und Martina Schikorr, Geschäftsführerin allivate GmbH, moderiert von Carina Kiessling, Senior Manager, Roland Berger AG, zeigten unter dem Stichwort „#smart intermodal“ eindrucksvoll, wie weit die Datenökosysteme rund um den Schienengüterverkehr bzw. die Luftfracht bereits fortgeschritten sind. Die Plattform DXI vernetzt über ein Cloud-System Operateure und Terminalbetreiber im Schienengüterverkehr. Ziel ist, redundante Daten zu vermeiden und die intermodale Wertschöpfungskette zu stärken. Die Plattform des Joint Ventures allivate von Fraport AG und Dakosy Datenkommunikationssysteme AG verknüpft Datenstränge rund um die Luftfracht am Frankfurter Hub. So werden Abläufe automatisiert und optimiert, Wartezeiten im Vor- und Nachlauf vermieden und die Informationskette Richtung Zoll und Sicherheit integriert.

Kooperatives Datenmanagement

©Dr. Florian Eck/ v. l. Henckel, Dr. Schulz, Schulze, Gipp
©Dr. Florian Eck/ v. l. Henckel, Dr. Schulz, Schulze, Gipp

Beim Thema smart kooperativ zeigten Dr. Gerhard Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Toll Collect GmbH und Karsten Schulze, Technikpräsident, ADAC moderiert von Christoph Gipp, Head of Business Line Mobility, Dornier Consulting International GmbH, wie gutes kooperatives Datenmanagement funktioniert. Toll Collect generiert aus dem Mautsystem heraus eine Vielzahl von Daten und kann diese ab sofort in Mehrwert umsetzen und beispielsweise in ein Informationssystem über verfügbare Lkw-Stellplätze oder Verkehrsflüsse in Kommunen einspeisen. Der ADAC stellt seine Daten aus Pannenhilfefahrzeugen über C-ITS zur Verfügung, warnt so vor Gefahrenstellen und erhöht die Verkehrssicherheit signifikant.

Im Maschinenraum der Automatisierung

©BMDV Dirk Michael Deckbar/ 3. u.4. v.l. Berg, Baron, Bühler
©BMDV Dirk Michael Deckbar/ 3. u.4. v.l. Berg, Baron, Bühler

Einen Blick in den Maschinenraum der Automatisierung lieferten Arlene Bühler, CIO / CDO DB Cargo AG, und Johannes Berg, Director Corporate Affairs, HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, unter Moderation von Ralf Baron, Partner, Arthur D. Little GmbH. Die DB Cargo automatisiert und digitalisiert den Schienengüterverkehr der Zukunft mit DAK, Zustandserfassung per Kamera und der Auswertung von zwei Millionen Datensets je Waggon und Tag. Die HHLA bringt den Container-Umschlag unter Einsatz KI-basierter Methoden und so genannter Automated Guided Vehicles (AGV) auf ein ganz neues, effizienteres Level.

Einmal mehr wird deutlich: Die smarten Lösungen sind bereits vorhanden und skalierbar. Sie müssen jetzt breit umgesetzt werden, damit die Effizienzvorteile in vollem Umfang greifen. Im Ergebnis bedeuten die bessere Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungsketten und die Automatisierung mehr Sicherheit für die einzelnen Prozesse, weniger Ressourceneinsatz und eine höhere Verfügbarkeit der Systeme.