„Es ist weiterhin mehr Unterstützung der Bundesregierung nötig, wenn die Transformation der Häfen gelingen soll. Trotz nationaler Hafenstrategie bleibt der Bund bei der Seehafenfinanzierung weitgehend untätig. Die Länder alleine werden die riesigen Investitionen nicht stemmen können. Die Anforderungen an die Ertüchtigung der Seehäfen betreffen nicht nur den Warenumschlag für die Republik, sondern auch die Energiewende. Die Off- und Onshore-Komponenten werden über die Seehäfen umgeschlagen. Zwar hat die Verkehrsministerkonferenz der Länder das Bundesverkehrsministerium und die Autobahn GmbH des Bundes gebeten, die Bedingungen von Großraum- und Schwertransporten für die Energiewende zu verbessern, aber die Unternehmen wollen dennoch in der Nähe von Kaianlagen produzieren, da der Weg zu seetiefen Hafenanlagen nicht weit ist. In Bremerhaven will die Lloyd Energy beispielsweise die Konverter für Offshoreparks bauen. Es ist ein Erfolg, dass es gelungen ist, das Großbürgschaftsprogramm für Konverter zu öffnen, und die Unternehmen somit bei der Bauzeitfinanzierung nicht nur durch die Länder, sondern auch durch den Bund abgesichert werden. Aber während Bremen eigene Mittel einsetzt, um die dringend notwendige Infrastruktur – wie die Sanierung der Kaje der Lloyd Werft – zu finanzieren, bleibt die Bundesregierung weit hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück“, stellte Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation der Freien Hansestadt Bremen, klar.
"Es ist ein Erfolg, dass es gelungen ist, das Großbürgschaftsprogramm für Konverter zu öffnen, und die Unternehmen somit bei der Bauzeitfinanzierung nicht nur durch die Länder, sondern auch durch den Bund abgesichert werden. "
Kristina Vogt
„Neben dem Energyport in Bremerhaven soll im Neustädter Hafen ein Terminal für CO2-Umschlag entstehen. Darüber hinaus sichern die Küstenländer den größten Teil des internationalen Warenumschlags für alle Bundesländer. Zusätzlich zu den Anforderungen an Digitalisierung und Klimaschutz muss die Resilienz der Häfen gesteigert werden und die Häfen gegen Angriffe von außen geschützt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Raumfahrt immer bedeutender. Der bisherige Seehafenlastenausgleich reicht nicht aus, um diese immensen Herausforderungen zu bewältigen."
Melf Grantz, Oberbürgermeister der Stadt Bremerhaven, griff den Aspekt des Hafenlastenausgleichs auf: „Die Ausstattung des Hafenlastenausgleichs ist mit 40 Millionen Euro angesichts der Herausforderungen bei der Hafeninfrastruktur vollkommen unzureichend. Es sind mindestens 400 Millionen Euro jährlich nötig.“ Gantz forderte ebenfalls die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere die Hafenhinterlandanbindungen durch Schiene und Autobahn, zu ertüchtigen. Die Stadt sei außerdem stolz auf das DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen, welches einen wichtigen Bestandteil des Forschungsstandortes darstelle.
"Hafenlastenausgleich: Es sind mindestens 400 Millionen Euro jährlich nötig."
Melf Grantz