Die Zukunft der deutschen Häfen: Ein Infrastruktur-Boost für die Wirtschaft
22.05.2025

Mit ambitionierten Plänen für Finanzierung, Planungsbeschleunigung und Infrastrukturmodernisierung soll Deutschland im globalen Wettbewerb die Nase vorn behalten. Das ist erklärtes Ziel der neuen Bundesregierung. Welche Rolle den Häfen dabei zukommt und wie die Koalition die Transformation der Häfen unterstützen will, war Thema im Lenkungskreis Häfen und Schifffahrt des DVF.
Dr. Christoph Ploß, MdB, CDU/CSU-Fraktion, sah die Chance, die Bedeutung der Seehäfen in der Bundespolitik jetzt stärker zu verankern. Sowohl volkswirtschaftlich, wie auch mit Blick auf Verteidigungsthemen stehe Deutschland vor großen Herausforderungen. „Der Hafenlastenausgleich muss substanziell angehoben und die Finanzierung verstetigt werden.“ Ploß sprach sich dafür aus, das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz zu einem Infrastrukturfonds weiterzuentwickeln. Das Ziel der Planungs- und Baubeschleunigung habe jetzt Priorität. „Ein transparenter, verlässlicher Projektrahmenplan ist notwendig, damit die Bauwirtschaft Kapazitäten aufbauen kann“, so Ploß. Die Koalition wolle eine Stichtagsregelung einführen und das Verbandsklagerecht überarbeiten. Die Autobahn GmbH des Bundes müsse kreditfähig gemacht werden.
"Der Hafenlastenausgleich muss substanziell angehoben und die Finanzierung verstetigt werden.“
Dr. Christoph Ploß, MdB
Infrastrukturfonds aufsetzen und Hafenlasten klären
"Die Häfen sind nationale Aufgabe", betonte Uwe Schmidt, MdB, SPD-Fraktion. Die Bedeutung der Seehäfen für Deutschland könne nicht hoch genug für unseren Wirtschaftsstandort eingeschätzt werden. Sie seien nicht nur Drehscheiben für den internationalen Handel, sondern tragen erheblich zum Gelingen der Energiewende bei und sind strategisch entscheidend für die Verteidigung. "Die Infrastruktur unserer Seehäfen wird den enormen Herausforderungen aber nicht mehr gerecht. Veraltete Hafenanlagen und bürokratische Hürden verhindern die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Um dies zu ändern, braucht es einerseits für die Küstenbundesländer einen größeren Ausgleich bei den Hafenlasten und andererseits massive Investitionen des Bundes. Der Finanzbedarf für die deutschen Seehäfen ist enorm. Investitionen in die Infrastruktur sind keine Schulden, sondern Zukunftsinvestitionen", so Schmidt. Auch die Anpassung der Solltiefen für die seewärtigen Zufahrten und den Rhein stünden auf der Agenda. Projekte wie die Modernisierung der Hafeninfrastruktur für große Lasten oder der Ausbau der Hafenhinterlandanbindungen sollten priorisiert werden. Entsprechende Projekte müssten mit den Ländern abgestimmt werden und eine gemeinsame Finanzierungslösung für den massiven Bedarf gefunden werden.
"Investitionen in die Infrastruktur sind keine Schulden, sondern Zukunftsinvestitionen."
Uwe Schmidt, MdB