Die Lage ist dramatisch: Geschätzt weniger als 500 junge Menschen mit einem Hochschulabschluss in Bahnstudiengängen treten jährlich ins Arbeitsleben ein. Prof. Dr.-Ing. Birgit Milius, Präsidentin des Verbands Deutscher Eisenbahn-Ingenieure e. V. (VDEI), wies auf diese Situation im Lenkungskreis Bahntechnologie hin.
Ein Ziel des VDEI ist unter anderem die Förderung und Entwicklung junger Ingenieurinnen und Ingenieure. „Ein ambitioniertes Ziel bei nur 20 Universitätsprofessoren, die über ganz Deutschland verteilt sind“, gab Milius zu Bedenken. Die geringe Anzahl von Absolventen decke den Bedarf bei weitem nicht. „Die Universitäten tun sich schwer, Bahnprofessuren neu auszuschreiben. Ein Grund sind unter anderem hohe Kosten für die Ausrüstung der Lehrstühle. Da sind beispielsweise Jurastudiengänge für die Universitäten günstiger. Hinderlich ist außerdem, dass es nur wenige Bewerber für Lehrstühle gibt und dies die Argumentation für eine Erhöhung der Anzahl der Lehrstühle erschwert. Auch die Studierendenzahl, vor allem im ersten Semester, ist gering“, beschreibt Milius die Situation.
„Die Universitäten tun sich schwer, Bahnprofessuren neu auszuschreiben."
Die Wünsche der Beteiligten an die Universitätsausbildung gehen auseinander, was die Lage komplizierter mache. Die Interessenslinien bewegten sich zwischen Theorie versus Praxis; Tiefe versus Breite und Wünsche der Universitäten versus Nöte der Gesellschaft.