Investitionen in saubere Flugkraftstoffe mit allen Mitteln fördern!

EU-Einigung über neue Klimaschutzvorgaben im Luftverkehr

Dr. Heike van Hoorn/ Bildquelle: ErikaBorbelyHansen
Dr. Heike van Hoorn/ Bildquelle: ErikaBorbelyHansen

Berlin, 26. April 2023 – Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten haben eine informelle Einigung über die verpflichtende Verwendung von nachhaltigen Kraftstoffen im Luftverkehr erzielt (sogenannte Sustainable Aviation Fuels, SAF).

Dr. Heike van Hoorn, DVF-Geschäftsführerin zu ReFuelEU Aviation: „Nachhaltige Flugkraftstoffe sind die Voraussetzung für effektiven Klimaschutz im Luftverkehr. Mit dem ReFuel-Beschluss gibt die EU den Weg zum Einsatz solcher Kraftstoffe vor. Das schafft Rechtssicherheit und Planbarkeit. Allerdings hat die EU keine Vorsorge für den Fall getroffen, dass SAF in Europa knapp und teuer bleiben. Dann würde der Luftverkehrsstandort Europa im Wettbewerb deutlich geschwächt. Die vereinbarte Überprüfung der Auswirkungen Richtung 2027 ist sehr wichtig, aber spät. Investitionen in nachhaltige Kraftstoffe, Antriebe und Flugzeuge müssen jetzt mit allen Mitteln gefördert werden, zum Beispiel im Net Zero Industry Act und in der Taxonomie der EU.“

Gemäß der Vereinbarung soll die europaweite Beimischungsquote mit 2 Prozent in 2025 starten und in mehreren Stufen 70 Prozent in 2050 erreichen. Wichtig ist auch die sogenannte Unterquote für klimaneutrale E-Fuels. Diese startet 2030 mit 1,2 Prozent und soll 35 Prozent in 2050 erreichen. Das Gesetzgebungsverfahren ist erst abgeschlossen, wenn das Europäische Parlament und der Rat den erzielten Kompromiss formell verabschiedet haben. Die bereits bestehende deutsche Vorgabe für E-Fuels in der Luftfahrt muss an die künftige EU-Regelung angepasst werden.