Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

TAGESSPIEGEL Mobilität und Transport

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"Ökologie ist nicht das einzige Ziel" "Wir wollen nicht nur überleben, sondern dauerhaft gut werden", sagt Raimund Klinkner, der Präsident des Deutschen Verkehrsforums, im Interview mit Tagesspiegel Background. Der ehemalige Chef von Knorr-Bremse erklärt, wie die Digitalisierung der Mobilitätsbranche helfen kann und was er demnächst mit EU-Kommissionsvize Frans Timmermanns besprechen wird.

Herr Klinkner, wie zufrieden sind Sie mit dem Konjunkturpaket der Bundesregierung? Da möchte ich einen Blick zurück werfen: Noch im März hatten wir große Sorge, dass es wegen der Pandemie zu dramatischen Einbrüchen in der Versorgung kommen würde. Jetzt können wir festhalten: Die Branche hat sehr gute Arbeit geleistet. Auch die Bundesregierung hat sehr zügig reagiert. Das 130-Milliarden-Paket geht in die richtige Richtung. Man muss aber sehen: Infrastrukturinvestitionen sind langristige Maßnahmen. Diese dürfen auch in Zukunft nicht hintenrunter fallen. Sehr gut finden wir den Fokus auf Innovationsthemen wie Elektromobilität, Wasserstoff, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz. Jetzt müssen wir aber schauen, wie die Planung und Umsetzung in den Behörden läuft, das ist ja der Flaschenhals. (...)

Wie steht es denn um einen Rettungsschirm für die Unternhmen im ÖPNV und SPNV?  Das ist Daseinsvorsorge, die der Staat delegiert hat. Darum sind akute Rettungspakete richtig. Aber wenn wir uns eine wirklich nachhaltige Verkehrswende wünschen, dürfen wir die Zukunftsinvestitionen nicht außer Acht lassen. Und da sind wir natürlich bei alternativen Antrieben und Digitalisierung. Man kann die Systeme viel besser ausnutzen, wenn sie hochdigitalisiert und durchlässig sind. Also: Wir wollen nicht nur überleben, sondern dauerhaft gut werden. (...)

Sie fordern zudem einen Fonds für Zukunftsinvestitionen. Ja. Gerade weil Investitionen in Verkehrsinfrastruktur sehr langfristig sind, wäre es sinnvoll, wenn die Finanzierung nicht mehr von Legislaturperioden abhängig wäre. Das wäre gut für eine nachhaltige Klima- und Verkehrspolitik. Diese sollte technologieoffen sein. Das heißt, wir sollten nicht nur auf batterieelektrische Mobilität setzen, sondern auch auf Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe. Es ist falsch, synthetische Treibstoffe abzulehnen, um den Verbrenner abzuschaffen. Es wird immer Transporte geben, für die der Verbrenner auch ökologisch die beste Lösung ist. (...)

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