Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

TAGESSPIEGEL Mobilität und Transport

BACKGROUND - EU bringt elektronischen Frachtbrief auf den Weg

Deutschland ist das einzige EU-Land, dessen Behörden noch nicht auf digitale Frachtbriefe im Straßenverkehr eingestellt sind. Auch im Rest der EU gleicht die Dokumentation von Gütertransporten auf der Straße eher einem digitalen Flickenteppich. Eine neue EU-Regelung soll das ändern. Deutschland hat ein Papierproblem. Millionen Tonnen Fracht, die von Lkw durch die Bundesrepublik gefahren werden, sind bis heute auf Papier-Frachtbriefen dokumentiert, müssen bei der Kommunikation mit Behörden gefaxt und übersetzt werden.

Dabei gibt es ihn längst, den elektronischen Frachtbrief. 2008 wurde die UN-Vereinbarung für grenzüberschreitenden Straßengütertransport entsprechend überarbeitet, um auf sogenannte e-CMRs umzustellen. In der EU haben seitdem alle Staaten diese Regelung ratifiziert, nur in Deutschland setzt man weiterhin auf Papier. Man plane, das zu ändern, heißt es auf Anfrage beim Bundesjustizministerium. Einen "konkreten Zeitplan" könne man aber noch nicht nennen.

"Damit schafft sich Deutschland ein völlig unnötiges Handelshemmnis", meint Florian Eck, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums (DVF). "Logistikunternehmen werden sich genau überlegen, ob sie über Deutschland fahren müssen, weil sie dann gezwungen sind, doch Papierdokumente für die deutschen Behörden mitzuführen." Dass die dann für manche Staaten noch analog übersetzt werden müssten, sei im digitalen Zeitalter absurd. (...)