Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

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DVF-Talkrunde zieht positives Krisenfazit

Im Großen und Ganzen sei Deutschland aus logistischer Perspektive gut durch die Pandemie gekommen. In dieser Einschätzung waren sich die Teilnehmer einer Talkrunde des Deutschen Verkehrsforums (DVF) am Mittwoch bei der Onlineausgabe der transport logistic einig. Dass die Logistiker ihren Job gut gemacht haben, sieht man laut DVF-Geschäftsführer Florian Eck zum Beispiel daran, dass Schutzausrüstung schnell verfügbar gemacht wurde, Verkehre erfolgreich umgeleitet wurden und die Supermarktregale gefüllt blieben. „Es gab zwar viele Sorgen und Handlungsnotwendigkeiten, aber es hat sich gezeigt, wie gut und schnell die Logistik reagieren kann“, betont zudem DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta.

Auch Tamara Zieschang meint, dass es „gut gelungen“ sei, die Güter- und Warenströme aufrechtzuerhalten. „Zum einen haben die Firmen haben sehr verantwortungsvoll, schnell und flexibel reagiert“, sagt die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. Zum anderen hätten die kritischen Infrastrukturen stets funktioniert. So sei die Pandemie für alle Beteiligten angesichts des großen Mehraufwands und der vielen Unsicherheiten eine Zumutung. „Eine längerfristige, fundamentale Gefährdung der Liefer- und Logistikketten hat es aber zu keinem Zeitpunkt gegeben“, fügt Zieschang hinzu. (...) Gerade Massenprodukte könne Deutschland nie zu wettbewerbsfähigen Preisen herstellen. Anders sehe es jedoch bei hochkomplexen Produkten wie Impfstoffen oder Batteriezellen aus. „Hier liegen die deutschen Stärken.“ Allerdings muss Zieschang zufolge geschaut werden, welche Rohmaterialien für die Herstellung von Hochtechnikprodukten nötig sind, die dann zu marktfähigen Preisen in Deutschland oder auch in Europa produziert werden sollten, um die Versorgung abzusichern.

Bestimmte Technologie-Cluster in Europa anzusiedeln, hält Lufthansa-Cargo-Chefin Dorothea von Boxberg für eine richtige Strategie. (...)

Andrea Eck, Mitglied des Vorstands der BLG Logistics Group, ist überzeugt, dass es bei der einen oder anderen Warenart Veränderungen geben wird hin zu mehr Lieferanten. (...) Eck, die bei BLG Logistics den Bereich Automobile verantwortet, geht davon aus, dass es künftig zudem eine größere Sicherheitsbevorratung geben wird. „Unternehmen werden zu Pufferlagern übergehen“, sagt sie. Das sei Teil des Risikomanagements und eine Lehre aus der Krise. (...)

„Das vergangene Jahr hat uns enorm viel Flexibilität abgefordert“, betont Lufthansa-Cargo-Chefin von Boxberg. „Und wir sind immer noch dabei, täglich zu entscheiden, wie auf die aktuelle Lage zu reagieren ist.“ (...)