Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

LOK Report

DVF: Lenkungskreisvorsitzender Huber plädiert für verbindlichen ETCS Rollout-Zeitplan

Der neue Vorsitzende des DVF-Lenkungskreises Schienenverkehr Berthold Huber, Infrastrukturvorstand DB AG, hat sich für einen verbindlichen Rollout-Zeitplan des europäischen Zugleit- und Sicherungssystems (ETCS) ausgesprochen.

„Es muss einen Zeitpunkt geben, in dem es heißt „ETCS only“, erklärte er während der Lenkungskreissitzung und regte die Verankerung in den Schienenbenutzungsbedingungen an, weil voraussichtlich nicht alle Eisenbahnverkehrsunternehmen von sich aus umrüsten würden. „Eine Doppelausrüstung für Züge ohne ETCS vorzuhalten ist zu teuer und zu kompliziert.“ Mit Blick auf den gravierenden Fachkräftemangel sagte Huber: „Der Fachkräftemangel wird die Digitalisierung der Schiene erzwingen. Wenn wir jetzt nicht schnell und zielgerichtet die Digitalisierung vorantreiben, werden wir in 10 Jahren weniger Züge fahren als heute.“ (...)

In der Sitzung des DVF-Lenkungskreises tauschten sich Unternehmensvertreter und Politik auch über das Deutschlandticket aus. Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, betonte, dass die ausreichende Finanzierung des ÖPNV eine der großen Herausforderungen von Bund und Ländern sei. „Wir müssen beim Deutschlandticket für eine faire Einnahmenaufteilung sorgen. Zur Finanzierung des ÖPNV muss die wichtige Säule der Fahrgeldeinnahmen auch in Zukunft substanziell beitragen. Der Bund gleicht einen Teil davon aus, was aber für die anstehenden Aufgaben der Angebotsverbesserung etwa im ländlichen Raum, der Umstellung auf klimafreundliche Fahrzeuge und besseren Service nicht ausreicht.“ Es dürfe, so Beermann, nicht dazu kommen, dass die Substanz schleichend ausgehöhlt werde, weil der Staat Tickets subventioniere und das Geld für dringende Investitionen in Anlagen und Verkehrsmittel fehle.