Einführungsrede Dr. Mosolf zum Parl. Abend "Klimaschutz im Verkehrssektor"

Dr. Jörg Mosolf, DVF-Präsidiumsvorsitzender
Dr. Jörg Mosolf, DVF-Präsidiumsvorsitzender

Liebe Gäste, liebe Mitglieder,

was ist die richtige Strategie für den Klimaschutz im Verkehrssektor? Was sind die notwendigen Maßnahmen für die nächsten zehn Jahre? Welchen Rahmen setzt die Politik dafür? Wieviel CO2 können wir reduzieren, wenn alles optimal läuft? – das sind die Fragen, um die jetzt geht.

Ich darf Sie zum Parlamentarischen Abend  „Klimaschutz im Verkehrssektor – Strategie 2018plus“ des Deutschen Verkehrsforums herzlich begrüßen.

„Strategie für den Klimaschutz“ klingt etwas abstrakt. Die Herausforderung ist aber sehr konkret: Der Verkehrssektor soll seine CO2-Emissionen drastisch absenken. Im Klimaschutzplan der Bundesregierung steht: minus 40 Prozent bis 2030. Die Bundesregierung hat das Ziel im Koalitionsvertrag nochmal bestätigt. Sie hat gleichzeitig aber auch deutlich gemacht: Mobilität muss bezahlbar bleiben. Zukunftschancen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der deutschen Industrie müssen erhalten bleiben. Diese Zielsetzungen sind nicht leicht unter einen Hut zu bringen.

Warum?

An guten Vorsätzen und Wünschen mangelt es doch nicht. Die Begeisterung für Elektromobilität ist da. Wer einmal ein E-Auto gefahren ist, wird das bestätigen. Aber eine andere Sache ist es, Autos mit batterieelektrischem Antrieb millionenfach zu verkaufen. Dazu brauchen Sie Millionen Käufer.

Dann sind Sie schnell bei den harten Fakten: beim Preis, bei der Frage der Reichweite, bei der Ladeinfrastruktur, bei der Tatsache, dass ein Pkw in Deutschland im Durchschnitt zehn Jahre gefahren und dann erst ersetzt wird. Dann haben wir noch nicht geredet von der Frage, ob der Strommix „grün“ ist. Und wir haben noch nicht von der anderen Hälfte der Emissionen im Straßenverkehr geredet. Die kommen nämlich von Straßengüterverkehr.

Lkw mit Batterieantrieb? Ja, das geht. Mit einer großen Einschränkung: Rein batterieelektrisch können sie nur auf kurzen Strecken fahren. Lkw bewegen aber auf deutschen Straßen fast 500 Milliarden Tonnenkilometer pro Jahr – den Großteil davon im Fernverkehr. (...)