InnoTrans: Dialog-Forum "Investitionen planvoll und zügig umsetzen - für ein digitales und erweitertes Schienennetz"

Einführungsrede

 Norbert Schüßler, Geschäftsführender Gesellschafter, Schüßler-Plan GmbH
Norbert Schüßler, Geschäftsführender Gesellschafter, Schüßler-Plan GmbH

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Teilnehmer im Netz und an den Bildschirmen,

sehr geehrte Podiumsteilnehmer,

ich habe heute die besondere Ehre, Sie alle sehr herzlich im Namen des Deutschen Verkehrsforums zum Innotrans Preview hier in den Räumen der Commerzbank AG am Brandenburger Tor willkommen zu heißen.

Wenn ich es bei dieser knappen Begrüßung belasse, dann liegt das daran, dass ich gleich das Wort an eine kompetente wie charmante Moderatorin, die ihnen das Podium noch näher vorstellen wird, übergeben darf.

Von der Deutschen Verkehrszeitung darf ich deshalb die Korrespondentin Frau Susanne Landwehr herzlich begrüßen.

Das Format der heutigen Veranstaltung zeigt, wie flexibel das Verkehrsforum auf die Herausforderung Corona reagiert.

Auch wenn die Innotrans verschoben werden musste, sind die brennenden Themen im Bahnbereich und insgesamt in der Verkehrsinfrastruktur nicht weniger relevant wie akut und genau hier setzt die heutige Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforum an.

Lassen sie mich an dieser Stelle ergänzen: Corona hat der Digitalisierung sicherlich einen enormen Schub gegeben.

Als Geschäftsführer einer der großen Ingenieurgesellschaften im Infrastrukturbereich, war ich doch erstaunt, wie schnell es uns im Arbeitsprozess, sprich im Alltag, gelungen ist, eine Antwort auf die Herausforderung Corona zu finden. Das gilt im Übrigen nicht nur intern, sondern insbesondere auch in der Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern.

Mit oder ohne Corona steht jedenfalls fest: Die Digitalisierung wird unseren Arbeitsalltag verändern. Sie wird uns dabei helfen, dass wir Prozesse effektiver und, was den Businesstourismus betrifft, durchaus auch umweltfreundlicher gestalten können.

Was aber wird passieren, wenn der Corona-Nebel verzogen sein wird, und wir uns spätestens im nächsten Jahr daran erinnern müssen, dass auch ein Euro erst einmal verdient werden will.

Bleibt es dann dabei, bei den Prioritäten und Priorisierungen?

Eine aktuelle Umfrage des VBIs zeigt, dass 24 % der Planungsunternehmen befürchten, 2021 in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten. 25 % geben an, dass Aufträge der öffentlichen Hand bereits storniert worden sind. 36 % der Unternehmen geben zudem an, dass Ausschreibungen verschoben oder gar zurückgezogen wurden.

Was sich damit in ersten Ansätzen heute andeutet, werden wir morgen nicht nur in der Bauwirtschaft erfahren können.

Dabei haben wir allzu lange gebraucht, eine Erkenntnis in politisches Handeln umzusetzen, bei der mit Blick auf die Zukunft und in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen allen klar ist, dass Nutzer- und Geschwindigkeitsbeschränkungen uns in Deutschland nicht nur nicht weiterbringen, sondern gleichsam schaden werden.

Das Verkehrsforum als Mobilitätsplattform der maßgebenden Verkehrsträger ist sicherlich ein starker Motor, Erkenntnisse im Bereich der Verkehrsinfrastruktur mit Blick auf die  Wirtschaft und am Ende auch auf das Gemeinwohl zu transportieren und in politisches Handeln zu überführen.

Bei allem, was im Rahmen von Corona heute wichtig und richtig ist, und unabhängig davon, wie sehr auch der Einzelne durch die Krise betroffen sein mag, wenn es um die Zukunft, die Wirtschaft und das Gemeinwohl geht, ist Handeln und Umsetzen insbesondere auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur mehr als angezeigt.

Und das umso mehr, wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht zur Randzone in einer globalisierten Welt entarten soll. Deshalb muss gerade heute dafür Sorge getragen werden, dass im Rahmen der Bestandsicherung, Erneuerung und Ergänzung unserer Verkehrsinfrastruktur sowie nicht zuletzt auch, um die klimapolitischen Ziele umzusetzen, das bisher Erreichte nicht gleich morgen wieder infrage gestellt wird.

Konkret heißt dies:

  • Großprojekte dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden!
  • Der im Bundeshaushalt und im Eckwertebeschluss des kommenden Haushalts vorgesehene Investitionshochlauf muss gesichert bleiben.
    Der Investitionsrahmenplan sieht für 2019 bis 2023 ein Investitionsvolumen für die Bundesschienenwege in Höhe von 33,8 Mrd-€ vor. Daran darf nicht gerüttelt werden !
  • An der vorgesehenen Aufstockung der Mittel zum Erhalt der Eisenbahninfrastruktur über die nächsten 10 Jahre
    auf 86,2 Mrd-€ muss festgehalten werden
  • Die flächendeckende Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik und die Umstellung der Stellwerke auf digitale Technik sind bei zusätzlicher Förderung der Umrüstung der Fahrzeuge abzusichern und umzusetzen!

Das alles sind und bleiben elementare und richtige Zielvorgaben.

Die vollständige Rede erhalten Sie nachstehend im PDF-Format.