Eingangsrede Dr. Heike van Hoorn zum Parlamentarischen Abend

Geschäftsführerin Deutsches Verkehrsforum e. V.

Dr. Heike van Hoorn
Dr. Heike van Hoorn

„Von den Reduktionszielen zur erfolgreichen Transformation – Was jetzt zu tun ist, damit der Mobilitätssektor beim Klimaschutz durchstartet“

Den Titel für diese Veranstaltung hatten wir uns Anfang des Jahres ausgedacht. Dann kam der 24. Februar – mit ihm die kritische Verknappung von Gas, der Umbau der deutschen Energieimporte, der rasante Energiepreisanstieg und die Gegenmaßnahmen. – Das alles hatte und hat erhebliche Auswirkungen auf Klimaschutz und Mobilität.

Wie sehen die Konsequenzen dieser Ereignisse für die Klimaschutzstrategie im Verkehrssektor konkret aus? Das ist eine wichtige Frage, auch für unser Podium heute.

Ich möchte vorweg die These aufstellen: Die gegenwärtige Krise wird und darf nichts an den Klimazielen, an den Zeithorizonten und auch nichts an Notwendigkeit und Nutzen der Transformation des Verkehrssektors ändern. Nicht nur ist die gegenwärtige Energiekrise Ausdruck davon, dass wir dieser Transformation zu lange ausgewichen sind. Die wasserlosen Flüsse, verdorrten Böden und brennenden Wälder dieses Sommers zeigen uns in aller Klarheit: Wir brauchen eine massive CO2-Reduktion!

Wir müssen Antriebe und Kraftstoffe so schnell wie irgend möglich umstellen. Wir müssen Verkehre massiv auf umweltfreundliche Verkehrsträger verlagern und physische Verkehre mit Hilfe der Digitalisierung vermeiden. Das ist das, was wir tun müssen.

Und das ist – nebenbei – auch das industriepolitisch einzig Sinnvolle: Die zukünftige Wertschöpfung im Automobilsektor wird wesentlich batterieelektrisch sein. Dieser globale Trend wird ergänzt durch Wasserstoff und E-Fuels, die der Verkehr genauso benötigt. Wir stehen kurz vor der Innotrans, der weltgrößten Leitmesse der Bahnindustrie, die in Deutschland stattfindet. Diese Branche boomt und wir wollen weiterhin dabei sein. Unternehmen am Standort Deutschland führen die Entwicklung von immer sparsameren Flugzeugtriebwerken an, treiben die Erzeugung synthetischer Kraftstoffe voran. Wenn wir keine Standortverlagerungen und keinen Verlust an Wertschöpfung wollen, dann können wir nur nach vorne gehen, nicht zurück. Und darum müssen wir diese Transformation schaffen.

An dieser Konsequenz, da sind wir uns hoffentlich alle einig, werden wir nicht rütteln.

--- vollständige Rede siehe PDF-Download -