Im Jahr 2016 mussten 1,25 Millionen Verkehrstote weltweit beklagt werden. In Deutschland waren es 3.206. Die Zahl sei leider in den letzten Jahren nicht mehr signifikant gesunken. 2017 lag sie immer noch bei 3.177. Die Zielsetzung des bisherigen Verkehrssicherheitsprogramms der Bundesregierung, nämlich die Absenkung der Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge um 40 Prozent im Zeitraum 2011 bis 2020, sei somit nicht mehr erreichbar, berichtete Frank Leimbach, Head of Technical Affairs der DEKRA.
Im EU-Vergleich ließen sich besonders erfolgreiche Länder bei der Verringerung von tödlichen Verkehrsunfällen ausfindig machen. Diese hätten übereinstimmende Strategien angewendet, die man unter den Schlagworten „Engineering – Education – Enforcement“ zusammenfassen könne. Damit sei unter anderem gemeint, eine konsequente Umsetzung aller Erkenntnisse und bekannten Maßnahmen und Investitionen in fehlerverzeihende Infrastruktur und Straßen, beispielsweise keine ungeschützten Bäume am Straßenrand.
Leimbach sagte, dass eine Vielzahl internationaler Studien bestätigt habe, dass Fahrerassistenzsysteme in erheblichem Umfang zur Vermeidung von Unfällen beitragen können.
Die Aufgabe für die Politik und die Bundesregierung sollte nach Einschätzung von Leimbach nun sein, in folgende Bereiche zu investieren und die Maßnahmen umsetzen: Verkehrserziehung und Verkehrsschulung für alle Verkehrsteilnehmer aller Altersgruppen, Reduktion der Ablenkung im Straßenverkehr, Straßen mit besserem Schutz für Fußgänger und Radfahrer, eine Gesetzgebung für neue, sichere Fahrzeugtechnologien und eine intelligente Infrastruktur für „Smart Cities“.