BMDV-Verkehrsprognose: Der Realitätscheck hinsichtlich der Rolle der Verkehrsträger

BMDV-Verkehrsprognose: Der Realitätscheck hinsichtlich der Rolle der Verkehrsträger

Realitätscheck: Rolle der Verkehrsträger

Die Prognose des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) schreibt den Wachstumstrend des Güterverkehrs nahezu ungebrochen fort. Straße und Schiene wachsen weiter stark in Aufkommen und Leistung.

"Der politische Plan, zumindest das Verkehrswachstum auf die Schiene und Wasserstraße zu verlagern, scheint gescheitert."

Dr. Florian Eck

Gleichermaßen bescheinigen die Gutachter den beiden Verkehrsträgern Wachstumschancen im Kombinierten Verkehr und auch ein Potenzial im Seehafenhinterlandverkehr wird angedeutet." Dies sind aber jeweils kleinere Stücke vom Gesamtkuchen des Güterverkehrs",  sagt DVF-Geschäftsführer Dr. Florian Eck.

Eher ein Szenario als eine Prognose

Das Szenario könnte man auch den „einfachen Weg“ nennen, so Eck. Vernachlässigt werde dabei, welche Antworten die Verkehrsträger auf die Güterstruktureffekte finden. "Nach nüchterner Zahlenanalyse dieser Prognose, die eher ein Szenario ist, könnte die Bundesregierung die gefährliche Entscheidung treffen, dass sich Zukunftsinvestitionen bei diesen Verkehrsträgern nicht lohnen. Sie könnte reflexartig die Haushaltsmittel für die Digitalisierung der Schiene und Wasserstraße, den Einzelwagenverkehr und die Digitale Automatische Kupplung (DAK), neue Umschlagstechnologien und den automatisierten Vor- und Nachlauf streichen", warnt der DVF-Geschäftsführer. Ein erstes Warnsignal sei bereits vorhanden: Die Wasserstraße finde im Modernisierungspaket der Koalition nicht statt. Dies wäre nach den Worten von Eck kurzsichtig.

"Die Konzepte für die Stärkung von Schiene und Wasserstraße in ihrer Logistikfähigkeit liegen auf dem Tisch. Darin geht es eben genau um Antworten auf die Wachstumstrends des Güterverkehrs und eine bessere Vernetzung zwischen den Verkehrsträgern."

Eck weiter: "Allerdings: Wenn die dort vorgeschlagenen Zukunftsinvestitionen nicht kommen, findet diese Verlagerung nicht statt und die Zukunftsoptionen werden verspielt. Und die Carrier und Logistikunternehmen müssen diesen Weg mitgehen."