Integrierte Projektabwicklung
03.11.2023
Die von Coester erwähnte Integrierte Projektabwicklung (IPA) ist ein innovatives Projektabwicklungsmodell, das eine schnellere Bauumsetzung ermöglicht. Prof. Dr. Shervin Haghsheno, Geschäftsführender Direktor und Leiter des Fachgebiets Baubetrieb und Bauprozessmanagement, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeigte den Lenkungskreisteilnehmenden die Vorteile der IPA auf. „Das Wesentliche bei IPA ist, dass hierdurch die vertraglichen, organisatorischen und kulturellen Rahmenbedingungen mittels eines Mehrparteienvertrages so ausgestaltet werden, dass die individuellen Ziele der Vertragspartner zu einer gemeinsamen Interessenlage zusammengeführt werden. Dadurch verfolgen alle Beteiligten gemeinschaftlich Projektziele.“
"Dadurch verfolgen alle Beteiligten gemeinschaftlich Projektziele.“
Prof. Dr. Shervin Haghsheno
Bauherr, Planer und Bauunternehmen würden damit auf Augenhöhe agieren. Weitere Vorteile seien eine frühzeitige Einbindung im Kompetenzwettbewerb, ein gemeinsames Risikomanagement und ein transparentes, flexibles und wertschöpfungsbasiertes Vergütungssystem mit einem gemeinsamem Anreizsystem. Die integrierte Organisation und Prozesse ermöglichten gemeinsame Entscheidungen mit definierten Eskalationsmechanismen, was eine Kultur der guten Zusammenarbeit mit Vertrauen und Wertschätzung fördere.
Konkrete Beschleunigungspotenziale bestünden unter anderem bei der Nutzung der Genehmigungszeit für die Ausführungsvorbereitung, der Verzahnung von Planung und Umsetzung mit Blick auf Logistik und Beschaffungsprozesse sowie die Produktionsplanung. „Mit diesen teils parallel stattfindenden Prozessen reduziert die IPA mögliche Verzögerungen durch Störungen, schafft mehr Stabilität in der Ausführung durch die Verringerung des Konfliktpotenzials und ermöglicht eine wirtschaftliche Incentivierung. Falls Zeit ein Wertschöpfungsparameter ist, könnte dies beispielsweise eine Beschleunigungsprämie.“