Blick zurück nach vorn

Vor 40 Jahren kamen Vorstände führender deutscher Wirtschaftsunternehmen zusammen, um den Förderverein „Verkehrsforum Bahn e.V.“ zu gründen. Ihr Anliegen war eine Reform der damaligen Bundesbahn, mit der das System Schiene zukünftig leistungsfähiger gemacht werden sollte. Damals wie heute war die Industrie auf einen funktionierenden Schienengüterverkehr angewiesen. Hinter dem neu gegründeten Verein stand nicht irgendwer, sondern klangvolle Namen wie der des legendären Dr. Hermann Josef Abs, damals Ehrenvorsitzender der Deutschen Bank. Dass über die Jahre das Who is Who der deutschen (Mobilitäts-)Wirtschaft beim Verkehrsforum eine Rolle spielte, verhalf dem Verein ebenso zu politischer Anerkennung und raschem Wachstum wie seine fachliche Expertise und die beharrliche, aber nie schrille Form der Interessenvertretung.

Die Gründerväter formulierten den Vereinszweck folgendermaßen: „Er setzt sich für leistungsfähige, marktgerechte, energiesparende und umweltfreundliche öffentliche Verkehrssysteme ein“. Damit legten sie den Grundstein für die Entwicklung zu einer Interessenvertretung für alle Verkehrsträger und für die thematische Fokussierung auf Themen wie Infrastruktur, Inter- und Multimodalität, Nachhaltigkeit oder digitale Vernetzung, die verkehrsträgerübergreifende Relevanz haben.  

Über vier Jahrzehnte lang hat das Deutsche Verkehrsforum die Interessen seiner inzwischen 170 Mitglieder in Berlin und Brüssel vertreten, Gesprächsrunden und Streitgespräche organisiert, zahllose Studien in Auftrag gegeben, Positionspapiere verfasst, sich an Messen beteiligt, Diplom- und Doktorarbeiten gefördert, Preise verliehen und Mobilitätsthemen in die Öffentlichkeit gebracht. Es zählt zu den Stärken des DVF und seiner Mitglieder, dass Positionen im Lichte neuer Entwicklungen oder Erkenntnisse auch überarbeitet wurden, dass neue Themen in die Diskussion Eingang fanden und dass dabei das grundsätzliche Ziel nie aus dem Blick geriet: ein leistungsfähiges, kundenorientiertes, und nachhaltiges integriertes Verkehrssystem für Deutschland in Europa.

Selbst wenn wir das Jubiläum in einem schwierigen weltpolitischen und wirtschaftlichen Umfeld feiern; selbst wenn sich unsere Branche in einer nie dagewesenen Transformation befindet: Die Mobilitätswirtschaft in Deutschland ist geprägt von Menschen, die mit Fachwissen, Erfindergeist und Flexibilität unseren Sektor modernisieren wollen. Dass sie ein Umfeld vorfinden, in dem sie das umsetzen können, dafür wird das Deutsche Verkehrsforum auch weiterhin da sein.  

Herzlich!

Ihr Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des DVF-Präsidiums