Jahresbericht 2009/2008

Jahresbericht 2009/2008

Innerhalb von nur einem Jahr haben sich die Parameter für die Verkehrswirtschaft verschoben. Nicht mehr die Bewältigung des Verkehrswachstums, sondern die Bewältigung der Wirtschaftskrise ist das Thema. Die Tragweite dieser Krise ist enorm, ihre Dauer schwer abschätzbar und ihre Auswirkungen sind massiv in der Transportwirtschaft spürbar.

Allerdings müssen wir sehen, dass diese Krise den Grundmechanismus und den langfristigen Entwicklungspfad der Weltwirtschaft nicht grundlegend ändern wird. Globalisierung, weltweite Arbeitsteilung, steigende Mobilität und größere Gütermengen sind unabänderliche Fakten. Jetzt kommt es darauf an, wie sich Deutschland in diesen Prozessen positioniert.

Wir gehen davon aus und wir wollen, dass die Verkehrswirtschaft ein Wachstumstreiber der deutschen Volkswirtschaft bleibt. Denn die Mobilitätsbranche ist die unabdingbare Basis für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Darum müssen wir gerade jetzt auf eine langfristig bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur hinarbeiten. Nötig sind in erster Linie verstetigte und angemessene Investitionen der öffentlichen Hand. Die zusätzlichen Mittel aus den beiden Konjunkturpaketen für die Verkehrsinfrastruktur sind nützlich angelegtes Geld. Aber die große Herausforderung wird danach kommen, wenn notwendige Neu- und Ausbauprojekte umgesetzt werden und gleichzeitig die nötigen Mittel für den Bestandserhalt gesichert werden müssen. Der Bedarf hierfür liegt bei mindestens 12 Mrd. Euro pro Jahr.

Zusätzlich muss das Güterverkehrssystem in seiner Effizienz gestärkt werden. Der Masterplan Güterverkehr und Logistik muss weiter entwickelt werden, um größtmöglichen Nutzen für die deutschen Unternehmen und den Logistikstandort Deutschland zu erreichen.

Ein effizientes Verkehrssystem mit einer zukunftsfähigen Infrastruktur trägt auch entscheidend zum Klimaschutz bei. Wir können die Erfordernisse des Klimaschutzes mit der Wettbewerbssicherung der Mobilitätsbranche in Einklang bringen. Dabei ist die Politik ebenso in der Pflicht. Eine wirkungsvolle Klimaschutzstrategie setzt vor allem auf technologische Innovationen, bedarfsgerechte vernetzte Infrastruktur und optimierte Transportabläufe. Ökonomische Anreize dürfen den Wettbewerb nicht verzerren.

Das Deutsche Verkehrsforum wirbt weiterhin intensiv für diese Positionen, insbesondere im Hinblick auf die in 2009 anstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag und zum Europäischen Parlament.