Sascha Meyer, CEO, MOIA GmbH, meinte, dass zwar die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes Ridepooling-Anbieter von Outlaws zu Experimentierern gemacht habe, kompliziert werde es jedoch bei der Zulassung in verschiedenen Kommunen, auch weil die Auslegungsspielräume groß seien.
„In der Mobilität brauchen wir eine Regulierung, die innovative Geschäftsmodelle nicht nur ermöglicht, sondern fördert."
Sascha Meyer
"Eine Vielzahl an beteiligten Stakeholdern im Planungs- und Genehmigungsprozess sowie eine undurchsichtige Rechtslage führen zu bürokratischer Komplexität. Wir brauchen Offenheit und Mut, die Methoden einer modernen Digitalwirtschaft in Angeboten, Datennutzung und Kundenansprache zu ermöglichen."
„Die Mobilitätswende ist eng verwoben mit der Energiewende, nur saubere Energie wird eine Mobilität der Zukunft ermöglichen."
Boris Langerbein
Die Bedeutung der zielgerichteten Regulatorik über Sektorgrenzen hinweg hob Boris Langerbein, Head of Collaboration & Cooperation der INTILION GmbH, hervor: „Dazu müssen Regulatorik und Gesetze so verändert werden, dass zum einen die Mobilität mit ihrem Verbrauchsverhalten bzw. dem Ladeverhalten bei E-Fahrzeugen einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes liefern kann und dass zum anderen ein markt- und systemdienliches Zusammenspiel entsteht zwischen Erneuerbaren Energien, Zwischenspeicherung und bidirektionalem Lademanagement. Konkret heißt dies, Mobilität von morgen ist ein wertvolles Flexibilisierungselement im zukünftigen Energiesystem und die Flexibilität muss mit marktwirtschaftlichen Mechanismen wie variable Stromtarife oder Teilnahme am Regelenergiemarkt angeregt werden.“
Auf marktwirtschaftliche Mechanismen setzte auch Gentzsch im Bereich der Energieerzeugung. Der Gesetzgeber müsse den Rahmen setzen, aber dann den Markt machen lassen. Verschiedene Geschäftsmodelle müssten möglich sein.
„Was wir brauchen sind Flächen, Tempo und mehr Markt. Weg vom Kleinklein hin zu Rahmenbedingungen, die der Innovationskraft der Unternehmen den erforderlichen Freiraum geben.“
Andrees Gentzsch
Eine wichtige Rolle in der Diskussion spielte das Thema des Mindset in Verwaltungen und Politik. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass ein politischer Wille, gemeinsames Vorgehen und eine höhere Risikobereitschaft in den Verwaltungen bei der Genehmigung von Vorhaben notwendig seien. Während Dr. Nestle forderte, dass die Politik ihre eigenen Ziele ernstnehmen müsse, erinnerte Schüßler an das selbst gesetzte Ziel der Regierung, die Planungs- und Genehmigungszeiten zu halbieren. Andrees Gentzsch betonte, dass dies einen integrierten Ansatz erfordere, der stärker projektorientiert und über Behördengrenzen hinweg arbeite.