Man muss erst einmal verstehen, dass der Kostentreiber im KV der Vor- und Nachlauf ist! Eine Kostensenkung im Hauptlauf hat dagegen weit weniger Auswirkungen darauf, Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Den Straßenverkehr zu verteuern oder zu erschweren bringt deshalb nichts. Sinnvoll wäre hingegen die Steuerbefreiung für Lkw, die im Vor- und Nachlauf zum KV eingesetzt sind. Zudem sollten Fahrten im Vor- und Nachlauf von der Maut befreit und Lang-Lkw mit Wechselaufbauten im Vor- und Nachlauf zugelassen werden. Enorm effektiv wäre es auch, generell nur noch kranbare Trailer zuzulassen sowie Trailer mit abnehmbaren Wechselbehältern zu fördern.
Eine weitere unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg des KV ist der diskriminierungsfreie Zugang zum Fahrweg Schiene. Bald 35 Jahre nach Verabschiedung der Richtline 91/440/EWG ist es in der EU immer noch nicht gelungen, diese umzusetzen. Gerade erst hat Deutschland die historische Chance verstreichen lassen, eine unabhängige Infrastrukturgesellschaft im Schienenverkehr zu gründen.
Rückbau von Bahnanlagen stoppen
Gleisanlagen, Rangierbahnhöfe und Überholgleise zurückzubauen ist eine seit Jahrzehnten von der Politik tolerierte verkehrspolitische und logistische Sünde, die endlich aufhören muss. Ebenso muss der Abbau von Weichenverbindungen zu vermeintlich nicht wirtschaftlichen Gleisanschlüssen ein Ende haben. Deutschland braucht Schieneninfrastruktur „in der Fläche“.
Flächen mit verbliebenen Gleisanschlüssen müssen unbedingt für den Bahnverkehr erhalten und nicht als Gewerbeflächen ohne Bahnverkehre umgewidmet werden. Bestehende und potenzielle Terminalflächen sollten als Kritische Infrastruktur geschützt und unter den Schirm des VwGO (Gesetz zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich) gestellt werden.