Eva Ackermann und Karoline Büsching, Leiterinnen des Referats für Energie, erneuerbare Kraftstoffe, Sektorkopplung und Versorgungssicherheit im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), unterstrichen die entscheidende Rolle von SAF für den Klimaschutz in der Luftfahrt. Deutschland habe im internationalen Vergleich zahlreiche Projekte zur Förderung von SAF initiiert. Ackermann hob vier Schlüsselprojekte hervor: das bereits länger bestehende Förderprogramm des BMDV für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe, die geplante Technologie-Plattform für Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP), die in Zusammenarbeit mit Industriepartnern umgesetzt werden solle, darüber hinaus eine Förderrichtlinie für Investitionen in Erzeugungsanlagen (eK-Invest) sowie das „PtL-Kero“-Förderprogramm, welches auf dem Doppelauktionierungsmodell beruhe und Investitionsrisiken mindern solle. Ackermann und Büsching führten aus, dass aufgrund der Kürzung des Klima- und Transformationsfonds (KTF) und der erfolgten Schwerpunktsetzung im BMDV nicht alle Förderprogramme im geplanten Umfang fortgesetzt werden können.
Bei dem Austausch im Lenkungskreis wurde allerdings deutlich, dass die Umsetzung wichtiger Unterstützungsmaßnahmen für den Klimaschutz im Verkehrssektor durch die aktuelle Kürzung von Mitteln im Klima- und Transformationsfonds (KFT) beeinträchtigt wird. Die Finanzierung laufender Projekte und der Start der Plattform TPP sind gewährleistet, nicht jedoch die Finanzierung neuer Förderprogramme. Die Mitglieder des Lenkungskreises unterstrichen, dass anspruchsvolle Klimaziele mit der Bereitstellung entsprechender Mittel seitens der öffentlichen Hand einhergehen müssten.
"Mit einer Studie wird untersucht, ob die Produktion von 300.000 Tonnen SAF wirtschaftlich machbar ist."
Maret Montavon
Wie wichtig diese Unterstützung ist, machte Maret Montavon, Leiterin Kommunikation und politische Beziehungen der Mitteldeutsche Flughafen AG, am konkreten Beispiel des Projekts NetZeroLEJ deutlich. Montavon erklärte, wie mit NetZeroLEJ eine großvolumige SAF-Versorgung am Standort Leipzig/Halle aufgebaut werden soll: „Partner sind unter anderem DHL, SASOL und Airbus. Mit einer Studie wird untersucht, ob die Produktion von 300.000 Tonnen SAF wirtschaftlich machbar ist. Eine Multi-Blend-Anlage am Standort LEJ ist ebenfalls geplant, um die Einbringung in den Flugbetrieb zu erleichtern.“