Editorial Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner
Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Nach Jahren der Reisebeschränkungen und Unsicherheit erwarten Touristiker ein starkes Reisejahr. Flughäfen und Airlines stehen vor der Herausforderung, den Sommerreiseverkehr mit deutlich weniger Personal als vor der Coronakrise abwickeln zu müssen und dabei Zustände wie im letzten Sommer zu vermeiden. Rekrutierungskampagnen wurden durchgeführt und Prozesse optimiert.
Schneller am Flughafen abfertigen
Im letzten Sommer brauchten Fluggäste sehr viel Geduld. Doch die Schlangen an Check-In-Schaltern und Sicherheitskontrollen sind vielerorts schon lange ein Problem, das angesichts des dauerhaften Personalmangels nach neuen Lösungen verlangt. Eine Lösung können automatisierte Prozesse sein. Das DVF hat eine Umfrag dazu in Auftrag gegeben
Fair Play im Luftverkehr
Für die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen hat sich die Wettbewerbslage weiter verschärft. Die Branche braucht aktive Unterstützung bei der Klimatransformation und Aufmerksamkeit bei der Regulierung in Berlin und Brüssel. Der Marktanteil der deutschen Airlines ist an den heimischen Flughäfen von 64 Prozent in 2012 auf knapp 50 Prozent in 2022 geschrumpft. Auch wenn die Passagierzahlen inzwischen auf drei Viertel des Vor-Corona-Niveaus gestiegen sind – in den EU-Nachbarländern erholt sich der Luftverkehr schneller.
E-Fuels notwendig für Klimaschutz im Verkehr
Die globalen, europäischen und nationalen Klimaziele erfordern eine grundlegende Transformation des Verkehrssektors. Der Großteil der Emissionssenkung wird durch alternative Antriebe und Kraftstoffe erreicht. Gelingt der Hochlauf der Elektromobilität, dann schafft dies auch die Chance, den Automobilstandort Deutschland auf eine neue, nachhaltige Grundlage zu stellen. Für klimaneutrale Transporte insbesondere im Luft- und Seeverkehr auf globalen Distanzen sind E-Fuels die einzige Option. Neben der Elektromobilität ist der schnelle Aufbau einer Wasserstoff- und E-Fuels-Versorgung somit besonders wichtig.
InfraGo: Wichtige Kernfragen noch nicht beantwortet
Die Vorbereitungen für die gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte (InfraGo) laufen auf Hochtouren. In den vergangenen zwei Wochen hat das Bundesverkehrsministerium (BMDV) den Ländern, der Presse und Verbänden seine Vorstellungen über die Ausgestaltung der Gesellschaft vorgestellt. Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) war im Expertenkreis dabei. Wichtige Fragen sind allerdings noch nicht geklärt. Was ist unter
Gemeinwohlorientierung zu verstehen? Wie will der Bund die Gesellschaft steuern? Wer sitzt künftig im Aufsichtsrat und wie wird die Satzung der neuen Gesellschaft ausgestaltet?