Eckpunktepapier Digitale Schiene Deutschland

Prämissen für einen erfolgreichen Rollout der Digitalen Schiene Deutschland (DSD)

Deutsche Bahn AG/ Max Lautenschläger
Deutsche Bahn AG/ Max Lautenschläger

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland müssen bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent reduziert werden. Im Verkehrssektor ist eine Reduzierung um mindes-tens 48 Prozent gesetzt. Überschreitet Deutschland seine durch EU-Vorgaben gesetzten Emissionsgrenzen muss es Emissionszuweisungen von anderen EU-Mitgliedsstaaten teuer einkaufen. Bei der Bewältigung der verkehrs- und umweltpolitischen Herausforderungen wird die Schiene in den nächsten Dekaden eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Bundespolitik hat sich dafür konkrete Ziele gesetzt: Der Marktanteil der Güterbahnen soll auf mindestens 25 Prozent anwachsen und die Zahl der Bahnreisenden im Fern- und im Nahverkehr verdoppelt werden.
Um ein solches Wachstum zu realisieren, bedarf es deutlicher Kapazitätssteigerungen im Bereich der Schieneninfrastruktur; auch Robustheit und europäische Interoperabilität der Verkehre müssen gesteigert werden. Neben dem zeitintensiven, aber weiterhin erforderlichen Aus- und Neubau, bietet die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik sowie eine darauf aufbauende Digitalisierung und Automatisierung des Bahnbetriebs erhebliche Potentiale zur Steigerung der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Schienenkapazitäten. Mit dem Zukunftsprogramm Digitale Schiene Deutschland („DSD“) wollen Politik und Bahnbranche diese Potentiale heben und haben mit der im September 2019 gezeichneten „DSD-Rollout-Initiative“ ihre Bereitschaft zu ei-ner gemeinsamen Umsetzung bekundet.
Im Bahnbetrieb der Zukunft passen die Züge ihre Geschwindigkeit dem Verkehrsaufkommen in Echtzeit an, so dass diese abgestimmt wie im Reißverschlussverfahren in die Bahnhöfe einfahren, dichter aufeinander folgen und belegte Gleise schneller für folgende Züge freigeben können. Unerwartete Störungen können so zum Nutzen von Fahrgästen und verladende Firmen besser abgefedert werden. Da das Störungsmanagement automatisiert erfolgt, verfügen Kundinnen und Kunden jederzeit über die aktuellen Informationen. Das steigert die Kundenzufriedenheit, stärkt die Schiene und trägt damit zur Erreichung der deutschen Klimaziele im Mobilitätssektor bei.

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