Umfrage zur Einstellung der Bevölkerung zur Verkehrsinfrastruktur

Berlin, 09.04.2014

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Auftraggeber: Deutsches Verkehrsforum, Berlin
Auftragnehmer: infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH, Bonn
Veröffentlichung: April 2014

Bürger senden Warnsignal: Verkehrswege sind schlechter geworden Berlin, 9. April 2014

Die Deutschen nehmen eine deutliche Verschlechterung der Verkehrswege wahr. Ganz besonders dramatisch ist die Lage in Städten bis 100.000 Einwohnern und Kleinstädten. Das hat das Deutsche Verkehrsforum (DVF) in einer Umfrage, ausgeführt durch infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH, herausgefunden. 

Thomas Hailer, DVF-Geschäftsführer: „Die Bürger senden ein Warnsignal aus: 8 von 10 Bürgern finden, dass bei ihnen der Zustand der Verkehrsinfrastruktur über die vergangenen Jahre schlimmer geworden ist. Dabei sehen 58 Prozent der Bürger sogar eine deutliche oder sehr deutliche Verschlechterung.“

Besonders stark betroffen sähen sich die Bewohner von Kleinstädten, so Hailer weiter. Dort nähmen 95 Prozent einen Verfall der Verkehrswege wahr, 71 Prozent der Bürger sogar deutlich oder sehr deutlich.

Dabei können die Bürger klar benennen, wie sich marode Verkehrswege bei ihnen bemerkbar machen. Überwiegend wird auf marode Brücken, Schlaglöcher, Langzeitbaustellen oder längere Fahrzeiten hingewiesen. Auch der Öffentliche Nahverkehr ist betroffen.

„Wir haben hier nicht nur ein generelles Instandhaltungsproblem. Die Erfahrungen der Bürger zeigen ein deutliches Qualitätsgefälle zwischen Stadt und Land. Gerade Kleinstädte drohen abgehängt zu werden.“

Für den DVF-Geschäftsführer sind diese Aussagen alarmierend und dringende Aufforderung an den Staat, Abhilfe zu schaffen: „Unsere Verkehrswege wurden jahrelang auf Verschleiß gefahren und langsam bekommen wir die Rechnung für die fehlenden Erhaltungsmaßnahmen präsentiert. Diesen Missstand spürt auch die Bevölkerung immer deutlicher, denn nicht nur Schlaglöcher, sondern auch Brückensperrungen oder verspätete Züge sind auf die nicht getätigten Investitionen zurück zu führen.“

Hailer forderte die Umsetzung des vom Deutschen Verkehrsforum erarbeiteten „Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur“, um die Verkehrswege funktionsfähig zu erhalten und Lücken im Infrastrukturnetz zu schließen und so Ausweichverkehre, Staus und noch mehr Schäden zu vermeiden. „Die Expertenkommissionen haben nachgewiesen, dass in Straßen, Schienen und Wasserwege mindestens 7,2 Milliarden Euro investiert werden müsse alleine um den dringendsten Sanierungsbedarf abzuarbeiten. Die Bürger und die Wirtschaft erwarten als Steuerzahler, dass der Staat hier seiner Verpflichtung nachkommt!“