Newsletter Magazin Nr. 3/Oktober 2018
06.11.2018
Editorial Nikolaus Graf von Matuschka: Partnerschaftliche Instrumente nutzen
In Deutschland Verkehrswege vom Reißbrett in ein Bauwerk zu transformieren dauert extrem lange und kostet viel Geld. Jedem ist klar, dass dies so nicht weitergehen kann. Es ist erfreulich, dass die Bundesregierung einige Vorschläge des Innovationsforums Planungsbeschleunigung in einen Gesetzentwurf für schnellere Planung und Genehmigung von Verkehrsinfrastrukturprojekten gegossen hat. Wir brauchen aber weiterreichende Maßnahmen.
Personalmangel erweist sich als Bremse für schnelles Bauen
Bei der hochkarätig besetzten DVF-Veranstaltung „Schneller bauen für die Zukunft: Was muss ein Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz leisten?“ kritisierte Baden-Württembergs Landesverkehrsminister Winfried Hermann, dass die Ländervorschläge im Entwurf des Planungsbeschleunigungsgesetzes so gut wie nicht aufgegriffen wurden. Ronald Pofalla, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorstand Infrastruktur DB AG, sah dennoch konkrete Erleichterungen im Verfahren für die DB AG durch ein Planungsbeschleunigungsgesetz.
Staatssekretär Guido Beermann: das Nadelöhr beseitigen
Das Ziel lautet: schneller planen, um Infrastrukturprojekte zügiger bauen zu können – mit einem modernen und bürgerfreundlichen Planungsrecht. Denn die Planungs- und Genehmigungsverfahren auch im europäischen Vergleich dauern zu lange. Dieses Nadelöhr gilt es zu beseitigen durch ...
Hypermotion: Hier entsteht die Zukunft der Mobilität und Logistik
Wie verändern sich die Verkehrs- und Transportsysteme durch Digitalisierung und Dekarbonisierung? Wie können auf den Kunden individuell angepasste, personalisierte Logistik- und Mobilitätsketten gestaltet werden? Antworten auf diese und weitere Fragen will die Hypermotion vom 20. bis 22. November 2018 geben. Auch DVF- Präsidiumsvorsitzender Dr. Jörg Mosolf wird am 22. November an der ZEIT-Konferenz während der Hypermotion teilnehmen.
Personalie: Präsidium schlägt neuen Vorsitzenden vor
Das DVF-Präsidium hat sich einstimmig auf einen Kandidaten als neuen Präsidiumsvorsitzenden geeinigt und wird Prof. Dr. Raimund Klinkner zur Wahl durch die Mitgliederversammlung am 11. April 2019 empfehlen.
Die Schiene muss moderner werden
Bei der gemeinsamen Sitzung der Lenkungskreise Bahntechnologie und Schienenverkehr haben sich die Vorsitzenden Michael Peter, CEO Siemens Mobility, und Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur DB AG, für eine Modernisierung der Schieneninfrastruktur und ein Forschungsprogramm für die Schiene eingesetzt. Damit bis 2030 deutlich mehr Personen und Güter auf der Schiene transportiert werden können, ist eine Modernisierung der Infrastruktur und der Züge Voraussetzung.
15 Jahre Planungszeit kann sich kein Standort im Wettbewerb leisten
Beim Lenkungskreis Häfen und Schifffahrt sagte Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, dass eine zügige Aufstockung beim Planungspersonal zum Beispiel in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung notwendig sei. Auch der Lenkungskreisvorsitzende Frank Dreeke, CEO BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, bemängelte die lange Planungszeit bei seewärtigen Zufahrten und Hinterlandanbindungen. Dies schränke die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen ein.
Termine und neue Mitglieder im Verkehrsforum
Parlamentarischer Abend »Digitale Schiene – vom guten Fahrzeug über das bessere Netz zum besten Schienensystem« der Parlamentsgruppe Schienenverkehr im Deutschen Bundestag am 22. November.
Das DVF begrüßt die beiden neuen Mitglieder Hülksens Wasserbau GmbH & Co. KG sowie die Mitteldeutsche Flughafen AG.
Jährlich 1,4 Milliarden Lkw-Kilometer und 2 Millionen Tonnen CO2 gespart
Johannes Wieczorek aus dem Bundesverkehrsministerium zuständig für Strategien im Güter- und Personenverkehr hat beim Lenkungskreis Güterverkehr und Logistik auf die Stärkung des kombinierten Verkehrs aufmerksam gemacht. Zusätzlich würden 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, wodurch jährlich 1,4 Milliarden Lkw-Kilometer sowie zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Allerdings werden nicht alle Fördermittel abgerufen.
DVF auf der Innotrans: Unternehmen müssen Digitalisierung leben
DVF-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender der Geschäftsführung Abellio GmbH Stephan Krenz setzte sich beim DVF Dialog-Forum auf der Innotrans für offene Datenplattformen ein: „Für unsere Kunden sind kosten- und zeitoptimierte Tür-zu-Tür Wegeketten der zentrale Erfolgsfaktor, den wir nur gemeinschaftlich in der Mobilitätsbranche realisieren können.“ Dazu sagte Tolga Erdogan, Ramboll GmbH: „Digitalisierung und Vernetzung sind der Schlüssel zum Erfolg für den ÖPNV – wer das nicht erkennt und Kundenwünsche ignoriert, wird schnell abgehängt“ und verwies auf die entsprechende Studie. Hier auch die Studien und Vorträge von Joris D'Incà, Partner bei der Strategieberatung Oliver Wyman, Roland Werner, Uber Germany GmbH und Ole Harms, MOIA CEO.
Verkehrsminister Scheuer im Meinungsaustausch mit DVF-Präsidium
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich mit dem DVF-Präsidium zu einem Meinungs- und Informationsaustausch getroffen. Präsidiumsvorsitzender Dr. Jörg Mosolf betonte das Bekenntnis des Mobilitätssektors zu einem modernen und klimafreundlichen Verkehrssystem, sagte aber auch: „Wir alle sind unserer Umwelt, unserer Gesellschaft und auch unseren Mitarbeitern gegenüber verpflichtet. Allerdings mahne ich alle Akteure an, realistische und ehrliche Einschätzungen bei den Klimazielen anzusetzen.“
Schienenverkehr ist Schwerpunktthema in dieser Legislaturperiode
Der Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann MdB, kam zum Lenkungskreis Bahntechnologie mit einer wichtigen Botschaft: „Mit dem Zukunftsbündnis Schiene wollen wir die Bahn zu dem Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts machen.“
Kommerzieller Drohnenbetrieb: praktikabler und einheitlicher Rechtsrahmen fehlt
Die Drohnenverordnung enthält so viele Verbotszonen und einschränkende Bedingungen, dass so gut wie nicht ohne Einzelgenehmigungen geflogen werden kann. Deshalb liegt das große Potenzial von kommerziellen Drohneneinsätzen brach und Innovationen, Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze gehen an Deutschland vorbei. Die Politik signalisierte bei der DVF-Veranstaltung Bereitschaft, dies zu ändern. Steffen Bilger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, unterstrich die Aufgabe, einen entsprechenden Rechtsrahmen zu schaffen.
DVF arbeitet mit in der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“
Im übergreifenden Steuerungsgremium, dem Lenkungskreis, ist das DVF durch seinen Präsidiumsvorsitzenden Dr. Jörg Mosolf vertreten, in der Arbeitsgruppe 1 durch seine Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn. Das DVF hat bereits deutlich gemacht, dass die Verkehrswirtschaft ihren Klimaschutzbeitrag ausbauen will, aber dieses Reduktionsziel nur langfristig und mit einem umfassenden Modernisierungsprogramm erreichbar ist.
Hier die Übersicht über die Mitglieder im Lenkungskreis und der Arbeitsgruppe 1.