Newsletter Magazin Nr. 1/April 2019
10.04.2019

Editorial Thorsten Dirks: Verbesserungen eingeführt
Hinter den Problemen im Sommer 2018 stecken strukturelle Ursachen, die wir anpacken müssen. Die Airlines planen mit mehr Puffern bei den Umläufen, die Flughäfen stellen in ihrem Verantwortungsbereich mehr Personal ein und mehr Flächen bei der Sicherheitsabfertigung zur Verfügung. Aber auch die Unterstützung von Bund und Ländern ist nötig.
Engpässe im Luftverkehr beseitigen – strukturelle Ursachen bekämpfen
Das Problem bei der Flugsicherung ist erkannt und es wird daran gearbeitet, mehr Fluglotsen auszubilden, so Björn Simon MdB beim DVF-Luftverkehrsabend. Der Düsseldorfer Flughafenchef Thomas Schnalke meint, die Luftverkehrswirtschaft brauche die Unterstützung der Politik bei der Aufarbeitung der Verspätungen und Ausfälle und eine Entscheidung bei der Zuständigkeitsverteilung für den Personaleinsatz an den Kontrollstellen der Flughäfen. Diese Zuständigkeiten müssen auf die Flughäfen übertragen werden.
Oliver Luksic MdB: Keine weiteren Belastungen mehr
Die Luftfahrt hat in den vergangenen Jahrzehnten aus eigenem Antrieb viel zum Klimaschutz beigetragen und ist ohne politische Regulierung weit vorangekommen. Die Politik sollte keine weiteren nationalen Belastungen für den Luftverkehr in Deutschland schaffen, um diese Entwicklung nicht durch die Hintertür zu gefährden. Weitere Erhöhungen von Abgaben oder Steuern könnten die deutsche Luftfahrt einseitig belasten und zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen im internationalen Vergleich führen.
Schlechte Netzabdeckung ist Mobilitätsbremse
Deutschland rangiert im weltweiten Ranking beim Thema Breitbandausbau oder 5G weit hinten. Das muss sich ändern, denn nicht nur für den Mobilitätssektor ist die schlechte Netzabdeckung zunehmend ein Problem, sondern auch für unseren Wirtschaftsstandort als Ganzes. „Aktuell erarbeitet der Bund ein weiteres Gigabit-Förderprogramm, mit dem eine flächendeckend gigabitfähige Versorgung bis 2025 gewährleistet werden soll“, erklärte dazu Steffen Bilger MdB beim Parlamentarischen Abend des DVF.
Wie der städtische Lieferverkehr besser werden kann
Weniger Umweltbelastung durch alternative Antriebe und Treibstoffe und neue Logistikkonzepte in der letzten Meile waren Themen beim Lenkungskreis Güterverkehr und Logistik. So hat die Hansestadt Hamburg die Initiative SMILE ins Leben gerufen und best practices erprobt. Auch die BSR (Berliner Stadtreinigungsbetriebe) testen Entsorgungsfahrzeuge mit weniger Schadstoff- und Lärmemissionen. Mit einer Biogasanlage etwa spart die BSR jährlich 9.000 Tonnen CO2 ein.
Verkehrsminister Hermann fordert breites Bündnis für die Eisenbahn
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann MdL kam zum fachlichen Diskurs in den Lenkungskreis Bahntechnologie. Dort warb er für ein breites Bündnis für die Eisenbahn. Dazu sollten Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Hersteller und Betreiber gemeinsam eine Strategie erarbeiten, wie das System Eisenbahn in die Zukunft geführt und deren Umsetzung begleitet werden kann. Der Lenkungskreisvorsitzende Michael Peter, CEO Siemens Mobility GmbH, unterstützte den Minister bei der Forderung, die Digitalisierung und Modernisierung der Schieneninfrastruktur und der Züge voranzutreiben.
Neu im Verkehrsforum
Über kräftigen Mitgliederzuwachs konnte sich das DVF freuen. Hier stellen wir fünf neue Mitglieder vor: Amazon Deutschland GmbH, Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG, LimeBike Germany GmbH, Telefonica NEXT und TX Logistik AG.
Binnenschifffahrt digitalisieren
Digitale Maßnahmen können nicht die Verbesserung der physischen Verkehrsinfrastruktur ersetzen. Dies betonte vorweg Alexander Schmid, Partner bei BearingPoint GmbH, beim Lenkungskreis Häfen/Schifffahrt. Aber digitale Maßnahmen können einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Zuverlässigkeit des Verkehrsträgers leisten. Im Rahmen des mFunds vom Bundesverkehrsministerium hat BearingPoint das Potenzial eines »Digitalen Schifffahrtsassistenten« untersucht.
Finanzminister erteilt Finanzierung der Umrüstung auf ETCS eine Absage
Enak Ferlemann MdB, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sowie Thomas Jurk MdB, Mitglied im Haushaltsausschuss und Berichterstatter für Verkehr, kamen zum Lenkungskreis Schienenverkehr, um über die Finanzierung der Schiene zu diskutieren. „Grundsätzlich finanziert der Staat nicht Infrastruktur UND Fahrzeuge. Für rollendes Material muss der Betreiber aufkommen, deshalb hat der Finanzminister einer Förderung der Fahrzeugumrüstung auf ETCS eine Absage erteilt“, so Ferlemann. Der Lenkungskreisvorsitzende Ronald Pofalla wies darauf hin, dass ohne Fahrzeugumrüstung die Vorteile von ETCS nicht genutzt werden können.
3D-AreaDetection hilft Brummifahrern bei der Parkstandsuche
Trotz Investitionsvolumen im mittleren 9-stelligen Bereich ist es der Bundesregierung nicht gelungen, genügend Parkstände für die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten zu Verfügung zu stellen. Der tägliche Bedarf ist weiter gestiegen. Das DVF-Mitgliedsunternehmen Gauff Telematics GmbH hat der Not, in den Nachtstunden einen Lkw-Parkstand auf deutschen Autobahnen zu finden, den Kampf angesagt. Die Lösung: Mit innovativer 3D-Technik kann das System TGL auf der zur Verfügung stehenden Fläche 50–90 Prozent mehr Lkws parken.
Verbesserung der Wasserrahmenrichtlinie
Die Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) WRRL ist das zentrale europäische Instrument für den Schutz der Binnenoberflächen-, Übergangs- und Küstengewässer sowie des Grundwassers. Die EU-Kommission prüft eine Überarbeitung. Dazu hat das DVF Empfehlungen abgegeben. Es geht um einen praktikablen Interessenausgleich und Planungsbeschleunigung.
NPM Zwischenbericht – und es geht weiter
Die Nationale Plattform „Zukunft der Mobilität“ (NPM) hat nach einer Mammutsitzung am 25. März ihren Zwischenbericht dem Lenkungskreis übergeben. Die Arbeitsgruppe 1 »Klimaschutz im Verkehr« der NPM startete ihre Arbeit im Oktober 2018 mit dem Ziel, ein Maßnahmenbündel für die erforderliche CO2-Reduktion im Verkehrssektor bis 2030 um 42 Prozent vorzulegen. Der Zwischenbericht enthält ein Maßnahmenbündel, das bereits einen großen Teil der geforderten CO2-Einsprarungen erreichen kann.
DVF ist Partner der Initiative DIE WIRTSCHAFTSMACHER
Das DVF ist der Initiative DIE WIRTSCHAFTSMACHER beigetreten. „Wir unterstützten die Wirtschaftsmacher nicht nur, weil das DVF als Verband die Logistikwirtschaft vertritt, sondern auch, weil wir finden, diese Initiative ist ein besonders gutes Instrument, um über die Logistik, ihre enorme Vielfalt und Bedeutung noch besser in der Öffentlichkeit und Politik zu informieren“, erklärt DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn.