SAF-Quote für Bestandsflotten wichtig

SAF-Quote für Bestandsflotten wichtig

Lufthansa AG/ Oliver Roesler

Besonders mit Blick auf die Bestandsflotten wies Walter auf die Bedeutung von SAF hin. So müsse die vereinbarte Power-to-Liquid-Roadmap konsequent gefördert und umgesetzt werden – ebenso wie die im Fit-for-55-Paket der Europäischen Kommission vorgesehene SAF-Quote, und zwar wettbewerbsneutral unter Vermeidung von Carbon Leakage.

Walter begrüßte ebenso wie die Lenkungskreisvorsitzende Christina Foerster (Vorstandsmitglied Deutsche Lufthansa AG) die im Koalitionsvertrag angekündigte Zweckbindung der Luftverkehrsteuer für E-Fuels, F&E und Flottenmodernisierung sowie die geplante Aufstockung der Forschungsförderung für ein Null-Emissions-Demonstratorprojekt und für die Reduktion von Lärmemissionen.

CleanTech Hub bringt Innovatoren für klimaneutrales Fliegen zusammen

David Doyle, Vice President Corporate Strategy, Business Development and Innovation Management, Lufthansa Technik AG, kündigte an, dass der Lufthansa-Konzern bis 2050 CO2-neutral werden wolle. Dies sei nur mit technologischen Innovationen und durch Partnerschaften mit Flughäfen und anderen Akteuren zu erreichen. Dafür habe Lufthansa das CleanTech Hub ins Leben gerufen. Neben Kraftstoffen und Digitalisierung würden im CleanTech Hub beispielsweise auch Lärm und Abfallmanagement thematisiert. SAF und Digitalisierung seien auch deshalb notwendig, um schnell Emissionsreduktionen bei den Bestandsflotten zu erzielen.

Für Lufthansa gehe es um die Frage, wie der Konzern andere Akteure unterstützen könne, die zur Lösung dieser Herausforderung beitragen. Die Herausforderung hierbei sei das Zusammenführen der Partner und die Realisierung der Ideen. Das Projekt basiere deshalb auf einer offenen Plattform. Doyle berichtete zudem über den gemeinsamen Wasserstoff-Demonstrator von Lufthansa Technik, dem Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung ZAL, dem DLR und dem Flughafen Hamburg. Ziel sei es, die Problematik des Wasserstoff-Handlings zu analysieren und frühzeitig Lösungen zu entwickeln. Auch dieses Projekt basiere auf einer offenen Plattform und solle die Zusammenarbeit der Partner anregen.

Die Innovationsagenda des Wirtschaftsstandortes Hamburg

Der Luftverkehr stehe vor zwei großen Aufgaben: der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der Erreichung der Klimaziele, erklärte Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg. Der Luftverkehr, aber auch die Schifffahrt und der Straßengüterfernverkehr benötigten nachhaltige flüssige und gasförmige Kraftstoffe. Schon 2018 sei für Norddeutschland eine Wasserstoffstrategie verabschiedet worden, wobei ein wichtiger Teil der Agenda die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff für die Luftfahrt sei. Die infrastrukturellen und operativen Anforderungen würden aktuell durch das von Doyle vorgestellte Konsortium untersucht. Der Senator wies auf die aktuell veröffentlichte Hamburger Förderrichtlinie „Green Aviation Technologies“ (GATE) hin. Hamburg fördere in Task Forces unterschiedlicher Themenfelder wie Cabin of the future, Vertiports und Digitalisierung, Wasserstoff, Clean Aviation und die Transformationsqualifikation für Wasserstoff. Ein Ziel sei es, Hamburg zum Importhafen für grünen Wasserstoff zu machen.

Airport Ramp-Up aus der Corona-Krise

Airport Ramp-Up aus der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie verursachte große wirtschaftliche Einbußen – auch beim Flughafen Hamburg. Der Flugverkehr schrumpfte Anfang 2020 nahezu auf null. Ende 2020 liege das Fluggastaufkommen bei ca. 30 Prozent des Vorkrisenniveaus, erklärte Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen Hamburg GmbH. Im Lenkungskreis beschrieb er, wie das Unternehmen darauf reagiert habe: „In der Krise wurde das Ziel der Ergebnisverbesserung von 15 auf 30 Millionen Euro pro Jahr angehoben und auch große Investitionen wurden gestoppt, aber nicht alle. Denn der Flughafen musste auch in der Krise offenbleiben. Dennoch wir haben Themen für die Zukunft im Rahmen unserer Möglichkeiten vorangebracht.“ So habe der Flughafen trotz der angespannten Lage in E-Tankstellen investiert und das Passenger-Service-Management wurde in einem neuen Bereich zentralisiert.

„Bereits vor der Krise hat der Flughafen Hamburg an der Umsetzung eines Effizienzprogramms gearbeitet.“

Michael Eggenschwiler

Der Flughafen-Chef berichtete auch von beachtlichen Erfolgen im Bereich des Klimaschutzes: Bereits Ende 2021 habe der Flughafen sein Ziel der Klimaneutralität erreicht. Ein letzter, wichtiger Baustein sei dabei der Erwerb von hochwertigen Kompensationszertifikaten gewesen. Der Fuhrpark werde bereits weitestgehend mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen betrieben. Flugzeugschlepper würden auf Wasserstoff umgestellt. Insgesamt umfasse die Dekarbonisierung des Flughafens ein breites Spektrum von Maßnahmen.