Luftverkehr auf dem Weg zur Erholung und Klimaneutralität
Der Luftverkehr steht unter Druck nach der Corona Pandemie wieder in den Normalbetrieb zu finden und gleichzeitig den Weg hin zur CO2-Neutralität zu schaffen. Beim Lenkungskreis Luftverkehr schilderte die Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt Dr. Anna Christmann die Vorhaben des Bundes zum Erreichen des Klimaziels und zur Sicherung der Innovationskraft der Luftfahrt. Das dies nicht ohne wirtschaftliche Grundlage möglich ist, und der Luftverkehr noch im Aufholprozess ist, zeigte Christophe Mostert von M2P Consulting in seinem Vortrag.
Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt betonte beim DVF- Lenkungskreis Luftverkehr am 12. Mai in Berlin, dass das im Klimaschutzgesetz verankerte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 für die Bundesregierung große Priorität habe. Im Luftverkehr kann Klimaneutralität auf absehbarer Zeit nur durch nachhaltige Luftkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels) erreicht werden. Weil Biokerosin begrenzt verfügbar ist, werden für den Luftverkehr langfristig vor allem Power to Liquid (PtL)-Kraftstoffe von Bedeutung sein. Derzeit gibt es noch keine marktreifen Anlagen in industrieller Größenordnung. Strombasierte Kraftstoffe befinden sich in der Entwicklungs- und Marktvorlaufphase.
„Wir möchten möglichst schnell klimaneutrales Fliegen ermöglichen, deshalb unterstützt die Bundesregierung den Markthochlauf von grünen strombasierten Kraftstoffen durch umfangreiche Förderprogramme.“
Dr. Anna Christmann
Flüssige PtL-Kraftstoffe können zu fossilen Kraftstoffen beigemischt und ohne Änderung in der Fahr- und Flugzeugflotte genutzt werden. Auf nationaler Ebene wurde eine Beimischungsquote für PtL-Kerosin für alle deutschen Flüge verpflichtend geregelt. Die Beimischquoten betragen für 2026: 0,5 %, 2028: 1 % PtL-Kerosin und 2030: 2 % PtL-Kerosin. Daneben werden auf EU-Ebene europaweit geltende Quoten vorgeschlagen. Deutschland unterstützt hier ambitionierte Quoten, die mit der deutschen Regelung kompatibel sind. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen setzt die Bundesregierung auch auf die Förderung von Innovation. Das Luftfahrtforschungsprogramm LuFo des BMWK misst der Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz bei der Auswahl der geförderten Projekte nochmals erhöhtes Gewicht bei. „Wir richten die wesentlichen Instrumente der Bundesregierung im Bereich Forschung und Entwicklung für die Luftfahrt und Luftfahrtindustrie konsequent auf Technologien aus, die einen Beitrag zur Reduktion der Klimawirkung des Luftverkehrs bringen,“ so Christmann.
