Nachhaltigkeit ist business-relevant

Nachhaltigkeit ist business-relevant

Maria Röttger, Bildquelle: Michelin

„Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sondern business-relevant. Ökonomie und Ökologie müssen im Einklang stehen – das erwarten auch unsere Kunden von uns. Wir gestalten die Mobilität nachhaltiger und richten sie an den Bedürfnissen der Zukunft und unserer Kunden aus: mit umweltfreundlicheren und vernetzten Reifen. Der zu 100 Prozent nachhaltige Reifen ist eine große Herausforderung für die Michelin Gruppe. Das spornt uns an, neue Technologien zu entwickeln und auch unsere Arbeitsweise zu ändern. Unser Ziel ist klar: Michelin will die Mobilität mit kontinuierlicher Innovationsarbeit immer sicherer, zugänglicher, effizienter und vor allem umweltfreundlicher machen“, sagt Maria Röttger, Präsidentin und CEO Michelin Europe North.

„Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sondern business-relevant.“

Maria Röttger

Fünf Punkte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

Der Reifen der Zukunft soll zu 100 Prozent nachhaltig sein – und das über seinen gesamten Lebenszyklus. Fünf Punkte, wie der Weg dahin aussieht und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gibt:

  • Reifen ab 2030 zu 40 und ab 2050 zu 100 Prozent aus vollständig biologisch erzeugten oder recycelten Materialien
  • CO2-neutrale Reifenproduktion ab 2050
  • Effiziente Reifenlogistik mit hohem Anteil an alternativen Transportmitteln
  • High-Tech für eine optimierte Reifennutzung: Rollwiderstand reduzieren, Lebensdauer erhöhen, Abrieb verringern, Reifen smart vernetzen
  • Strukturierte Recycling-Prozesse, um aus den Reifen von heute Ressourcen von morgen zu machen. Michelin und Bridgestone streben Branchen-Initiative an

Verbrauch um jährlich 128 Millionen Reifen in Europa senken

Verbrauch um jährlich 128 Millionen Reifen in Europa senken

Bildquelle: Michelin

75 bis 90 Prozent der Umweltbelastung durch einen Reifen fallen bei seiner Nutzung an. Hier liegen die großen Hebel, um die Ökobilanz eines Reifens massiv zu verbessern. Durch eine weitere Reduzierung des Rollwiderstands soll dieser Hebel genutzt werden. So hat Michelin den Rollwiderstand seiner Reifen in den vergangenen 30 Jahren durch jährliche Leistungssteigerungen von ein bis zwei Prozent verbessert. Ein geringerer Rollwiderstand hat einen geringeren Kraftstoffverbrauch zur Folge und erhöht die Reichweite von Elektroautos.

Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Leistung eines Michelin Reifens durch seine Nutzung bis zur Verschleißgrenze. Deshalb soll die Leistung eines Reifens über den kompletten Lebenszyklus konstant hoch bleiben: ob neu oder gefahren. Würden alle Reifen bis zu ihrer Verschleißgrenze genutzt, würden in Europa jährlich 128 Millionen Reifen weniger verbraucht, was einer Einsparung von 6,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entspricht. Michelin investiert seit vielen Jahren auch in die Reduzierung von Verschleißpartikeln der Reifen. Seit 2015 hat Michelin den Reifenabrieb bereits um fünf Prozent gesenkt. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an der Umsetzung der europäischen Vorschriften für den Reifenabrieb mit und beteiligt sich über Gremienarbeit an der Ausarbeitung von entsprechenden Prüfmethoden.

Reifenentsorgung: Umwandlung in neue Rohstoffe

Auch digitale Technologien und die Entwicklung vernetzter Reifen haben eine positive Auswirkung auf die Öko-Bilanz eines Reifens, etwa durch die digitale Erfassung von Nutzungsparametern oder die Druck- und Temperaturüberwachung der Reifen. Beim Thema Reifenentsorgung hat Michelin sich zum Ziel gesetzt, Altreifen am Ende ihrer Lebensdauer in Rohstoffe umzuwandeln, die sich für die Herstellung neuer Reifen und neuer Produkte eignen. „Auch diese sogenannte End-of-Life-Phase von Reifen ist weltweit ein wichtiges Thema und ein großer Hebel, um Reifen umweltfreundlicher zu machen. Wir haben beispielsweise ermittelt, dass jährlich etwa 1,6 Milliarden Reifen weggeworfen werden. Das entspricht 26 Millionen Tonnen Reifen, die auf Deponien landen oder die verbrannt werden. Um diese Umweltbelastung merklich zu verringern, haben wir gemeinsam mit Bridgestone am 22. November 2021 einen Aufruf zur Stärkung und Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Gummiindustrie gestartet. Die beiden weltweit führenden Reifenhersteller fordern damit eine höhere Recycling-Quote von Altreifen. So lässt sich etwa Ruß von recycelten Reifen für die Herstellung neuer Reifen einsetzen.