„Im Luftverkehr gibt es neben Kohlendioxid weitere Faktoren, die sich auf die Erderwärmung auswirken. Zu diesen so genannten Non-CO2-Effekten zählen insbesondere die Kondensstreifen“, sagte Prof. Dr. Anja Schmidt, Abteilungsleiterin Erdsystem-Modellierung, Institut für Physik der Atmosphäre, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Schmidt erklärte, dass die Non-CO2-Komponenten teilweise direkte, teilweise indirekte Klimawirkungen hätten. Wetter und Flughöhe seien wichtige Faktoren, welche die Stärke von Non-CO2-Effekten beeinflussen würden. Daraus ließen sich Optimierungsmöglichkeiten für Flugrouten ableiten.
Wissenschaftlich sei der Unsicherheitsfaktor noch relativ hoch. Aber die bisherigen Studien ließen darauf schließen, dass in der Reduktion der Non-CO2-Effekte ein großes Potenzial für den Klimaschutz liege.
"Ziel einer Regulierung muss es sein, einen niedrigen Gesamteffekt bei der Erderwärmung zu erzielen."
Prof. Dr. Anja Schmidt
Zu möglichen Ansätzen für ein regulatorisches Bewertungssystem meinte die Forscherin: „Ziel einer Regulierung muss es sein, einen niedrigen Gesamteffekt bei der Erderwärmung zu erzielen. Das bedeutet, dass Non-CO2-Effekte jedenfalls nicht mit einem konstanten Faktor in den Emissionshandel des Luftverkehrs einfließen können.“ Auch seien zunächst wichtige Grundlagen abzuklären. Etwa, um welche Non-CO2-Komponenten geht es? Welche Klima-Metrik wird angewendet? Wie werden CO2-Äquivalente kalkuliert? Wie wird mit statistischen Unsicherheiten verfahren?