Digital bewegt! Intelligent. Vernetzt. Mobil.

Forderungen zu einem Digitalpakt Intelligente Mobilität

Digital bewegt! Intelligent. Vernetzt. Mobil.

In Form eines Digitalisierungs-Trackers wird das DVF die Umsetzung der geforderten Maßnahmen verfolgen.

Die Digitalisierung bringt für Mobilität und Logistik einen Effizienzschub, macht Verkehrs- und Transportdienstleistungen durch Transparenz attraktiver und intermodale Ansätze nahtlos nutzbar. Mobilitätsangebote werden so zeitgemäß und für jeden leichter erfahrbar.

Im Verkehrssektor ist die Digitalisierung damit ein wesentlicher Treiber für den Klimaschutz. Die ehrgeizigen Klimaziele können nur erreicht werden, wenn effiziente Fahrzeuge mit einer digitalen Umgebung auch effizient betrieben, als vernetztes System gestaltet und der Zugang dazu über digitale Schnittstellen deutlich vereinfacht wird.

Die entscheidenden Lösungsbausteine dafür sind heute bereits vorhanden – sie müssen nur richtig kombiniert werden. Es geht darum, Elemente wie Sensoren, Daten, Navigation, Rechnerleistung und Kommunikationssysteme so miteinander zu verknüpfen, dass sie die physische Mobilität effizienter, bequemer, nachhaltiger, sicherer und vor allem auch bedarfsgerechter machen. Deutschland muss auch in diesem Bereich zum Leitanbieter und Leitanwender werden.

Damit die intelligente Mobilität zur Erfolgsgeschichte wird, muss aber im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge eine solide Grundfunktionalität vorhanden sein. Die wichtigsten vier Punkte sind dabei das Datennetz, die Datenverfügbarkeit, eine intelligente Verkehrsinfrastruktur und der Rechtsrahmen:

  • Datennetz: Mobilität braucht ein leistungsfähiges mobiles Datennetz, sonst wird der e-Ticket-Nutzer zum Schwarzfahrer, die Stauinformationen kommen nicht ins Navi und der Hafenmitarbeiter kann die Ladungspapiere nicht aktualisieren. Dazu muss flächendeckend mindestens 4G-Qualität zur Verfügung stehen. Es geht aber auch darum, Standorte, Knotenpunkte und die Mobilfunkmasten mit einem Glasfasernetz zu verbinden. Beide Themen müssen zusammenbracht und vom Bund stärker als bisher koordiniert werden.
  • Datenverfügbarkeit: Die neuen Funktionalitäten der Verkehrs- und Logistikdienstleistungen benötigen Daten in ausreichender Qualität, um Künstliche Intelligenz (KI) zum Laufen zu bringen, Kunden zu informieren und Verkehrssysteme zu vernetzen. Die Daten sind da, allerdings bedarf es umfangreicher Investitionen in IT-Infrastruktur und Personal, um diese nutzbar zu machen. Zudem muss auch die Bereitschaft aller Akteure da sein, mit einem gemeinsamen Datenpool an einem Strang zu ziehen.
  • Intelligente Verkehrsinfrastruktur: Verkehrswege brauchen eine digitale Ergänzung. Erst über Leit- und Sicherungssysteme, Sensorik und den damit verbundenen Datenaustausch können die Verkehrsmittel der Zukunft ihre Stärken ausspielen. Vorhandene Infrastruktur muss daher ein entsprechendes Upgrade erhalten, bei neuen Verkehrsinvestitionen muss die digitale Ebene direkt mit integriert werden – auch finanziell.
  • Rechtsrahmen: Automatisierung, vernetzte Systeme, Plattformökonomie und Mobilitätsdatenmarktplatz benötigen andere Rahmenbedingungen für Rechte und Pflichten, als die klassischen Verkehrsdienstleistungen. Daher müssen Rechts- und Regulierungsrahmen mit den neuen Möglichkeiten der Mobilität schrittweise weiterentwickelt werden.

Um diese Themen zügig und konzertiert anzugehen, ist ein Digitalpakt für intelligente Mobilität notwendig, bei dem sich Bund, Länder und Kommunen ebenso einbringen wie die Mobilitätswirtschaft, die Baubranche, die Systemhäuser und die Telekommunikationsdienstleister.

Es gibt vier wesentliche Handlungsfelder:

  1. Die Menschen müssen bei der Digitalisierung von Mobilität und Logistik mitgenommen werden. Als Kunden, als Fahr- und Fluggäste, als Mitarbeiter, Verwaltungsangestellte und als Entscheider. Wir brauchen dafür eine enge Einbindung von Akzeptanzthemen und Nutzerbedürfnissen bei der Systementwicklung.
  2. Die technische Basis für Intelligente Mobilität muss schnellstmöglich geschaffen werden. Wichtige Schritte hierfür sind die Beseitigung der weißen Flecken im Datennetz sowie eine Zusammenführung und zentrale Koordinierung von Mobilfunk- und Glasfaserstrategie. Auch die Digitale Schiene Deutschland, die Digitalisierung der Binnenschifffahrt und der Luftfahrt müssen weiter aktiv vom Bund begleitet werden. Und letztendlich ist es mit Blick auf die Klimaziele wichtig, eine Finanzierung und Förderkulisse sicherzustellen, die gerade den öffentlichen Verkehr und die öffentliche Hand auf dem Weg in die Digitalisierung begleitet. Aber auch kleine und mittlere Unternehmen des Mobilitätssektors müssen aktiv bei ihrem Weg in die Digitalisierung unterstützt werden.
  3. Es geht auch darum, von der Projektkultur zu einer Umsetzungskultur zu gelangen. Die bereits vorhandenen Lösungen müssen identifiziert, implementiert und dann schrittweise erweitert werden. KI, Data Analytics, Sensorik, Vernetzung, Automatisierung sind bereit für ihren Einsatz, nutzen wir sie!
  4. Unter Berücksichtigung von Fortschritt, Innovationsfähigkeit, Sicherheit und Daseinsvorsorge muss der Rechts- und Regulierungsrahmen so angepasst werden, dass er mit den Aufgaben wächst. Es gilt, Leitplanken zu setzen, ohne Innovation zu behindern.

Das vorliegende Positionspapier zeigt hierfür die einzelnen Maßnahmen auf, die im Rahmen des Digitalpaktes für Intelligente Mobilität angegangen werden müssen. Es kommt jetzt darauf an, die Finanzierung dafür in den öffentlichen Haushalten sicherzustellen, die Umsetzung an zentraler Stelle zu koordinieren und die nötigen Investitionen und Reformschritte auf den Weg zu bringen. Die Zukunft beginnt jetzt!