Den Realitätscheck, ob und wie Innovation und Digitalisierung beim Bauen im Gleisbett funktioniert, machte Larissa Zeichhardt, Geschäftsführerin LAT Gruppe: „Die höchste Sicherheitsinstanz im Schienenverkehr, das Eisenbahnbundesamt, schreibt heute gesetzlich vor, dass Sicherheitsposten, die vor einfahrenden Hochgeschwindigkeitszügen warnen, auf Sicht und mit einer Tröte agieren. Wieso geht das nicht durch digitale Werkzeuge? Fehlen die technischen Lösungen oder die modernisierten Regelwerke?“
„Eine Streckensperrung und Bündelung von Baumassnahmen führt zu einer Baubeschleunigung, wenn die Baustellenkoordination zentral und durch eine Fachkraft vor Ort übernommen wird. Ortskenntnissen und pragmatischer Entscheidungsmut sind für eine zügige Umsetzung, besonders dann, wenn mehrer Gewerke gleichzeitig agieren, essenziell.“
Larissa Zeichhardt
Auch spreche man immer über Baubeschleunigung, aber viel zu wenig darüber, wer Automatisierung und Wissensaustausch unter den Baufirmen fördere. „Am Gleis übernehmen viele kleine (Sub)Unternehmen die Ausführung, sie haben Fachkenntnisse, aber weder eine Innovationsabteilung, noch die finanziellen Mittel um Fortschritt zu gestalten“, so Zeichhardt.
Die LAT-Geschäftsführerin appellierte an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung: „Innovation in einem Umfeld zu fördern, indem Sicherheit ständig als Entschuldigung für fehlende Digitalisierung missbraucht wird, ist fahrlässig. Für eine zügige Umsetzung notwendiger Baumaßnahmen brauchen wir Ämter die Visionen unterstützen, nicht Veränderungsgegner, die schon in der Theorie mit den potenziellen Risiken drohen. Zum Glück ist unsere Branche im Umbruch, das stimmt mich positiv: Wir alle wollen – und werden – gemeinsam die Zukunft gestalten.“